Natur & Spiritualität Die Liederoase
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RÄTSELGEDICHTE

 

 

 

Schon in der Antike finden sich in Orakelsprüchen dichterische  Rätselsprüche. Am bekanntesten ist wohl das Rätsel der Sphinx:

 

 

Was geht morgens auf vieren,

mittags auf zweien

und abends auf dreien?

 

 

Rätsel sind ein uraltes beliebtes Stilmittel, die im Mittelalter gern zu Bildungszwecken genutzt wurden:

 

 

Volavit volucer sine plumis,
sedit in arbore sine foliis.
Venit homo sine manibus,
conscendit illam sine pedibus,
assavit illum sine igne,
comedit illum sine ore.

 

 

Flog Vogel federlos,

saß auf Baum blattlos,

kam Frau fußlos,

fing ihn handlos,

briet ihn feuerlos,

fraß ihn mundlos

 

(Kloster Reichenau, 10. Jh)

 

 

 

Auch als Volkstradition bildeten sich berühmte Sprüche heraus, deren Antwort nicht dort ist, wo man sie zunächst vermutet:

 

 

Im Drehen muss ich gehen,
und niemand kann es sehen.
Sie müssen alle mit mir fort
und bleiben doch an ihrem Ort.

 

 

 

Lustige Reime für Kinder und Erwachsene fanden und finden immer gerne Zuhörer:

 

 

Es hängt an der Wand,

hat den Hintern verbrannt.

 

 

 

Auch Märchen nutzten dieses Stilmittel:

 

„Komm zu mir, nicht gekleidet, nicht nackend, nicht geritten, nicht gefahren, nicht in dem Weg, nicht außer dem Weg - und wenn du das kannst, will ich dich heiraten.“

 

(Die kluge Bauerntochter, Grimm)

 

 

Was wünschen sich Frauen mehr als alles andere?

 

(Gawain und der Wunsch der Frauen, Keltische Märchen, H. Dickerhoff)

 

 

 

Namhafte Dichter schufen eine ganze Reihe von tiefsinnigen Rätseln:

 

 

Was ist verwünscht und stets willkommen?
Was ist ersehnt und stets verjagt?
Was immerfort in Schutz genommen?
Was hart gescholten und verklagt?
Wen darfst du nicht herbeiberufen?
Wen höret jeder gern genannt?
Was naht sich deines Thrones Stufen?
Was hat sich selbst hinweggebannt? 

 

(J.W. von Goethe)

 

 

 

Selbst in spirituellen Traditionen wie dem Sufismus oder dem Zen werden Rätselfragen und -gedichte eingesetzt, um sich geistig und persönlich weiterzuentwickeln und zu befreien:

 

 

„Nach den letzten fünfzehn Tagen frage ich euch nicht. Zu den nächsten fünfzehn Tagen kommt mit einem Sätzchen daher und redet.(Meister Ummon)

 

 

 

 

Auflösungen: Der Mensch/Schnee und Sonne/Die Erde/Die Pfanne/Den eigenen freien Willen (sovereignty and the right, to make her own desicion)/Der Narr/An Stelle der Gefragten sagte Ummon selbst: „Tag um Tag ist guter Tag.“

 

 

 

                            Was siehst du?

 

 

 

 

 

Hier zunächst eine Anregung, auch heute neue Rätsel zu schreiben und zu erfinden. Zur Überprüfung schaue man ans untere Ende der Seite.

 

 

 

5 Märchenrätsel

 

- Musiker schlagen Kriminelle in die Flucht

- Jemand war lange nicht mehr beim Friseur

- Arroganter Läufer wird erfolgreich hinters Licht geführt

- Sie hätte besser nicht in den Ofen geschaut

- Der Tierschutzverein hätte diese Ehe nicht genehmigt

 

 

 

 

Sie schlingt einen Arm

in den and'ren hinein

und legt sie auf Schultern

Wer mag sie wohl sein?

 

 

 

 

Drei Äpfel hat die Mutter,
doch Kinder hat sie vier.
Sie soll die Äpfel teilen.
Sagt, wie gelingt es ihr?

 

 

 

Ist's hell, dann bin ich dunkel

Ist's heiß, dein kühler Kumpel

Ist's laut, gibt's hier kein Lärmen

Ist's kalt, kann man sich wärmen 

 

 

 

 

15 Nüsse, die geknackt werden wollen ...

 

 

 

Ich habe zwei Flügel und kann nicht fliegen.

Hab einen Rücken und kann nicht liegen.

Ich habe ein Bein und kann nicht stehen.

Trag eine Brille und kann nicht sehen.

 

 

II

 

 

Alle Tage geh ich aus und

bleibe dennoch stets zu Haus.

 

 

III

 

Sitzt einer auf dem Dach und raucht,

der weder Pfeif' noch Tabak braucht.

 

 

IV

 

Der ihn macht, der will ihn nicht
Der ihn trägt, behält ihn nicht
Der ihn kauft, der braucht ihn nicht
Der darin liegt, der weiß es nicht

 

 

V

 

In Zeitungen, da mag man's missen,

gebraten ist’s ein Leckerbissen

 

 

VI

 

Steh ich davor, dann bin ich drin.

Bin ich drin, steh ich davor.

 

 

VII

 

Man braucht es täglich

und findet's beschwerlich

Es ist eine Gabe

Wie nötig ich's habe!

 

 

VIII

 

Für Sokrates war's ein Getränk,

in England ist es ein Geschenk

 

 

IX

 

Zwei, die sind sich spinnefeind

Vereint sind sie des Kummers Freund

 

 

X

 

Es ist ein weißes Haus,

hat nichts von Fenster, Toren

Will der Bewohner raus,

muss er die Wand durchbohren

 

 

XI

 

Sieht man sie, so sieht man nichts

Sieht man aber, sieht man sie nicht

 

 

XII

 

Ich sag Dir nicht, was ich Dir sage

Was ich Dir sage, sag ich Dir

Nur darum, dass Du sagest mir,

was ich Dir selbst nicht sage.

 

(Clemens von Brentano)

 

 

XIII

 

Ich steh meist im Wald,

Du siehst mich nur halb

Würdest ganz mich mal seh'n,

wär es um mich gescheh'n

 

 

XIV

 

Der Seemann ist damit vertraut

Am Morgen wird's so gern geschaut

 

 

XV

 

Reißt Du ein Nu aus mir heraus,

dann wird ein Augenblick daraus

 

 

 

Tagesrätsel Auflösungen

 

1  

 

Die Bremer Stadtmusikanten

Rapunzel

Hase und Igel

Hänsel und Gretel

Der Froschkönig

 

2   

 

Die Brezel

 

3

 

Die Mutter hat vier Kinder, doch Äpfel sind’s nur drei?
Da kocht die gute Mutter schnell einen Apfelbrei.
Das Mus schmeckt allen Kindern, ein jedes kriegt genug.
Sie lecken ihre Münder: Die Mutter ist doch klug!

 

4

 

Der Keller

 

 

 

15 Nüsse Auflösungen

 

 

1 Die Nase

2 Die Schnecke

3 Der Schornstein

4 Der Sarg

5 Die Ente

6 Der Spiegel

7 Die Aufgabe

8 Gift

9 Feuerwasser

10 Das Ei

11 Die Finsternis

12 Das Rätsel

13 Der Baum

14 Der Tau

15 Das Monument

 

 

 

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© Jürgen Wagner