Natur & Spiritualität Die Liederoase
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Wälder

 

 

Die Wälder des Karbons schufen vor ca. 300 Millionen Jahren die Grundlagen dafür, dass sich das Leben auf der Erde weiter und höher entwickeln konnte. Durch sie erreichte die Erdatmosphäre den hohen Sauerstoffgehalt, der tierisches und später menschliches Leben überhaupt erst möglich machte. Ihnen, den Bäumen, verdanken wir unsere Existenz bis heute - in jedem Atemzug.

 

Bis heute produzieren Bäume und Wälder den Sauerstoff,  sie ziehen lebensspendenden Regen an, regulieren das Klima, schaffen Lebensräume für zahllose Pflanzen- und Tierarten, schützen den Boden vor Erosion, gleichen die Luftelektrizität aus u.v.a.m. Wir wissen um ihre hohe Bedeutung für die Zukunft des Lebens auf der Erde - und dennoch fangen wir erst an, sie als Lebewesen kennen zu lernen und zu achten.

 

 

 
 
 

Dank den Bäumen ...

 

Sind Säulen von großer, erhab'ner Statur

Sie bauen den Tempel der Mutter Natur

Die Wälder, sie atmen - und schaffen den Raum

für so viele Wesen - das kann der Baum!

 

Dorthin kann man geh'n, da mag man sein

Wer immer sie achtet, der bleibt nicht allein

Der Schatten im Sommer, der Wechsel im Jahr

Wir danken und ehren euch Bäume - fürwahr!

 

Wir nehmen so viel – und geben zurück

von uns’rer Liebe und Kraft ein Stück,

Habt Dank für den Tisch, die Zeitung, den Schrank,

die Geige, das Boot, das Brett und die Bank!

 
 

 

 

 

BUCHENWALD 

 


Silbergraue Säulen,
grüngewebtes Blätterdach
Ich wandre durch die heil'ge Hallen
Sonnenlichter tausendfach

 

Erfrischend kühl ist's hier und stiller
Ich atme frei und unbeschwert
Langsam werd ich selber ruhiger,
entdeck der Vögel Chorkonzert

 

Einst wurden Runen hier geritzt
und Buchenstäbe reich be-schrieben
Das Buch und sämtliche Buchstaben
sind uns von euch bis heut geblieben

 

So standhaft und klar würd ich gerne sein
So kraftvoll und fruchtbar und selten allein
Dein Grau, deine Glätte! Dein Dach, eine Stätte,
die Liebe verdient, der Ehrfurcht geziemt

 

 

 

 

 

 

Doktor Wald

 

 

Büsche, Kräuter, Baum an Baum,
kaum tret' ich ein in diesen Raum,
da wird's mir wohl, da kann ich sein
und fühle mich fast wie daheim

 

Die frische Luft, das satte Grün,
die kleinen Pflänzlein, die erblüh'n,
die Kühle und die braune Erde -
da fühl‘ ich keinerlei Beschwerde

 

Das lichte Dach, der dunkle Stamm,
das ist mir heut' genug Programm
Ich gehe auch mal querfeldein,
darf's etwas Abenteuer sein?

 

Der Wald, er ist fast wie ein Arzt,
auch wenn du ihn nicht immer magst
Er ist die Basis, ist der Grund,
für's Atmen, Leben bis zur Stund'

 

 

 

 

 


Die Säge

 


So viele Zähne,
so viel Gewalt,
so viele Späne -

Eine klare Gestalt

 

bleibt in den Händen
des Menschen zurück
Er kann es vollenden,
versöhnen ein Stück

 

Die Zeitung, die Bank,
eine Tür, Stuhl und Schrank,
Die Flöte, das Boot,
ein Brettchen für's Brot

 

 

Die Erfindung der Motorsäge - eine deutsche - ist eine der folgenreichsten und verheerendsten für unseren Planeten. Ohne sie gäbe es auf der Erde heute noch die riesigen Regen- und Urwälder und wir hätten weit weniger Klimaprobleme und Zukunftsängste.

 

 

 

 

 

Das Haus des Regenwaldes

 


Wie dunkel still ist es am Boden
Der Tapir streift hier, ungelogen,
durch‘s Dickicht schon seit Jahrmillionen,
spürt auf die Obst- und Blattvariationen

 

Der Regen rinnt durch’s Blätterdach
Zikaden, Papageien machen Krach
Die Luft ist schwül und in den Ästen,
da schaut die Schlange nach den Gästen

 

Darüber in den nied'ren Bäumen,
da liegt ein Ozelot in Träumen
Wie viele schläft auch er, wenn‘s tagt
und geht bei Dunkelheit auf Jagd

 

Im Dachgeschoss im Regenwald,
da hängt im Baum, so ist es halt,
ein Faultier, das frisst Früchte, Blätter
und hat‘s gemütlich, etwas netter

 

Noch höher ragen Urwaldriesen
und schaffen heiße, hohe Wiesen
Dort nisten Aras und Tukane
Ein Affe schält sich die Banane

 

Sieh, einer hat den Baum verlassen
Er war zu schwach und musste passen,
musst‘ fortan in Savannen leben
und dort nach etwas Neuem streben

 

Ganz aufrecht geh’n schien nun am besten
So konnt‘ man sehen und auch testen,
was so die Arme, Hände können,
sind sie mal frei von and‘ren Zwängen

 

Mit Holz und Steinen konnt‘ er schaffen,

erfand das Werkzeug und die Waffen
Auch Feuer lernte er entfachen,
das Essen kochen, Töpfe machen

 

So schritt er langsam weiter fort

und kam zu Technik, Kunst und Wort,
zu Viehzucht, Ackerbau und Häusern
Er lernte schriftlich sich zu äußern

 

Der Geist verlieh ihm so viel Macht,

dass nun der ‚Mensch‘, auf sich bedacht,
nimmt sich ganz einfach, was er will
Sein Wachstum steht noch heut' nicht still

 

Er tötet so viel and’re Wesen

und glaubt sich noch von Gott erlesen
In seinen Wald kehrt er zurück,
nicht nur als Wand’rer. Stück für Stück

 

zerstört er, was ihm Heimat war -
für den Profit. Ist ihm nicht klar,
dass er das Lebenshaus zersägt,
das ihn und alles Leben trägt?

 


Anm: Den Regenwald kann man sich tatsächlich wie ein Haus mit mehreren Stockwerken vorstellen: Im 'Parterre' ist die Boden- und Wasserwelt mit Pilzen, Ameisen, Käfern und vielen anderen Insekten. Zu den Bewohnern von Flüssen und Seen gehören neben den Fischen auch Echsen, Krokodile oder Zwergflusspferde. Im 1.Stock mit Büschen, Sträuchern und Blüten leben Schlangen und kleine Nagetiere. Oft suchen auch Bewohner der oberen Etagen hier nach Nahrung: Jaguare, Affen, auch Kolibris auf der Suche nach Blütennektar. Im 2. Stock im Blätterdach der Kronenregion ist jede Menge los. In den Bäumen, die bis zu 35 Meter hoch wachsen, leben Affen, Schlangen und Baumfrösche, bunte Vögel wie Papageien und Tukane. Um die Äste ranken sich Lianen, Würgefeigen und schillernde Orchideen. Im 3. Stock: In den Baumriesen, die wie Türme aus dem Blätterdach herausragen, sind vor allem Vögel und Fledermäuse zu Hause. Zu den „Überständern“ gehören zum Beispiel der Mahagoni- und der Paranussbaum.

 

 

 

 

 

 

 

Lorbeerwälder

 

 

 

sind ein lebendiges Relikt der subtropischen Wälder, lebendiges Relikt der subtropischen Wälder sind, die vor mehreren Millionen Jahren im Tertiär den Mittelmeerraum bewohnten. Auf den Kanarischen Inseln kann man sie noch erleben, wenn man in Ruhe durch diese einzigartige Natur geht, die in der Quartärzeit von den Kontinenten verschwunden ist. Gekrümmte, moosüberwucherte Äste, von denen grüne Bartflechten herabhängen, versetzen einen in einen Märchenwald. Der stetig wehende Nordostpassat treibt Wolken vor sich her, deren Feuchtigkeit sich an den Flanken staut. Selbst im Hochsommer tropft das Wasser auf den Waldboden. Gespenstische Nebelschwaden ziehen durch das Dickicht und eine Wanderung durch die Naturlandschaft gleicht einem Ausflug in die verwunschenen Wälder aus Grimms Märchen. Die feuchte, kühle Luft ist angenehm frisch und rein. Zwei Meter hohe Farne säumen die wenigen Wanderwege durch den Nationalpark. Dann und wann öffnet sich eine Lichtung, plätschern kleine Flussläufe und fallen Wasserfälle am Wegesrand. Es gedeihen zahlreiche exotische Pflanzen wie baumhohe Erika-Gewächse und der seltene Zedernwachholder, der hier eine Höhe von bis zu 25 Metern erreicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

DIE PILZE  sind nicht nur die 'Müllabfuhr' des Waldes, sie vernetzen auch in ihrem unterirdischen Geflecht die Bäume und leiten Informationen weiter. Was wir im Wald bisweilen suchen, sind lediglich die Früchte - das eigentliche große Netzwerk bleibt verborgen. Die Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere, aber genauso alt und unverzichtbar für das Weiterleben, da sie organische Stoffe aufnehmen und weiterverarbeiten. Ihre Kraft reicht von der Stärkung über die Bewusstseinserweiterung bis hin zur Vergiftung. Ihre Artenvielfalt ist größer als die der Pflanzen und Tiere.

 

 

 

 

 

Buchtipp

 

 

Verlag Epubli Berlin, 2023, 210 S., 15 €
https://www.epubli.com/shop/im-wilden-wald-9783757565244

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© Jürgen Wagner