Natur & Spiritualität Die Liederoase
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Humor und Menschliches

 

 

 

Unser Wort 'Humor' geht zurück auf das 'Feuchte' (humidity). Ohne Feuchtigkeit kann nichts wachsen. Ist etwas zu trocken, verdorrt es. So sorgt der Humor auch dafür, dass das Leben im Fluss bleibt.

 

Zum Lachen gehört auch das Weinen - beides will gelebt sein. Und manchmal weiß man nicht, ob man das eine soll oder das andere.

 

 

 

 

 

 

Der Papagei

Ein Papagei, der sitzt am See
und sieht sein Bild und sagt: Herrje!
Wie seh' ich aus, was ist mit mir?
So kunterbunt ist keine Zier!

Wie edel ist die weiße Taube!
Wie herrlich grün die kleine Raupe!
Geheimnisvoll der schwarze Rabe:
die haben was, was ich nicht habe!

Ein Sperling kommt zu ihm geflogen
und landet bei ihm auf dem Boden
Er schaut ins Wasser, sieht die zwei -
Ach wär ich doch ein Papagei!

 

 

Nicht alles Spitze auf der Zugspitzspitze


Ganz früh am Morgen musst' ich los,
sonst wär' es einfach aussichtslos …
Dann stand ich auf der Zugspitzspitze!

Mir fehlte nicht die inn’re Hitze,


jedoch in Zugspitzspitzenzeiten,
da fehlten Sitzgelegenheiten
Gleichwohl hatt' ich ne Spitzensicht,
verlor die Laune droben nicht!

 

 

 

Ein Brief an den lieben Gott

 

In Neuss, da lebte eine Frau in einer Welt, die eher grau

Ihr Haushalt war nicht gut bestellt, mit einem Wort: da war kein Geld
Sie überlegte hin und her, woher denn Geld zu kriegen wär
Ihr kam ein Einfall, sapperlott - da schrieb sie an den lieben Gott:

'Oh lieber Gott, bin alt und arm, das Geld ist wenig, hab Erbarm
und schick mir schnellstens hundert Mark, ich müss't sonst hungern, das wär arg!
Und etwas And'res weiß ich nicht, denn ohne Geld es mir gebricht
Beeil Dich aber mit dem Geld, sonst bin ich nicht mehr in der Welt!'

Hat's In den Kasten flugs gesteckt, ein Postmann hat ihn dann entdeckt
Er schaut darauf, was soll er machen? 'Dem lieben Gott' ist doch zum Lachen
Er denkt sich aber, Spaß muss sein, der geht mal ins Finanzamt ein!
Am nächsten Tag dort angekommen, wird er auch in Empfang genommen

Was tat man wohl mit diesem Brief? Der Leser liegt wahrscheinlich schief,
denn ein Beamter dacht‘ daran, wie man der Frau wohl helfen kann
Was glauben Sie, das ist kein Scherz, auch das Finanzamt hat ein Herz!
Der Mann im Anzug dacht sich fein: Was könnte eine Hilfe sein?

Man sah ihn in dem Büro wandern, von jenem sammeln, dann vom andern
Doch leider war es etwas karg, statt hundert war'ns nur siebzig Mark
Doch der Erlös wurd' unverwandt direkt an diese Frau gesandt
Und diese konnte es kaum fassen: der Herrgott hat sie nicht verlassen!

So schrieb sie einen Dankesbrief, in Eile sie zum Postamt lief
'Oh lieber Gott, bin wieder stark und danke für die hundert Mark!'
Doch solltest Du noch an mich denken, mir ferner gütigst etwas schenken,
so möcht' ich Dich um Eines bitten, nicht dem Finanzamt das zu schicken,
denn diese haben ungelogen, von hundert dreißig abgezogen!

Nach einer unbekannten Quelle, sprachlich neu gefasst

 

 

 

 

 

 

Der Verwandelte

 

Du, leg dich nie mit Hexen an,
sonst geht es dir wie jenem Mann,
ein Jäger, den die Frauen jagten
und einen Bannspruch zu ihm sagten

 

So wurde er zum Fels verwandelt,
der nun als Attraktion gehandelt
Ein Gott ist er – naja, beinah
Doch lest nun selbst, wie das geschah:

 

Er galt als fröhlich netter Mann,
wie zehne sei er stark gewesen
Nicht mal vor Hexen war ihm bang,
er scherzte über ihren Flug und Besen

 

Die Jagd war seine Leidenschaft,
er streifte gern durch Moor und Heide
mit Hunden, die war’n grauenhaft
Sie waren immer bei ihm, beide

 

Sie jagten einmal einen Hasen,
der flüchtete ins enge Tal,
wo Frauen still am Feuer saßen
und hielten ab ein Ritual

 

Der Kessel war schon siedend heiß,
da stürmte er grad mittenrein
Die Frauen sprachen, wie man weiß:
‚In Ruhe soll er fortan sein‘

 

Als Hase rannte eine fort
und hetzte Mann und Tier allein,
erschöpfte sie am höchsten Ort
Und alle bannten sie in Stein

 

So musste er als Mann in Stein
mit großem Kinn und spitzer Nase
ein Schauender auf ewig sein

- und lange lebte noch der Hase

 

 

 

In Dartmoor gibt es eine Sage über einen freundlichen, furchtlosen, aber auch brutalen Jäger, der von Spiritualität nicht viel hielt und über die Hexen spottete, denen alle in Ehrfurcht begegneten. Zu dieser Zeit, als Frauen noch Magie praktizierten, sei er einmal mit seinen Hunden in ein Ritual geplatzt, weil er einen großen Hasen verfolgte. Daraufhin hätte sich eine der Frauen in einen Hasen verwandelt und ihn und seine Hunde so lange durch die Gegend gehetzt, bis alle völlig erschöpft waren. An diesem Punkt, auf der Anhöhe bildeten die Frauen einen Hexenkreis und bannten Mensch und Tier in Felsen.  Bis heute bewundert man sie als 'Bowerman's Nose', der wie ein Wahrzeichen in der Landschaft Dartmoors steht. 

 

 

 

 

 

Der Haustyrann

 

Wenn Er sich aus dem Bett erhob,
war'n da die Schuh', das Frühstücksbrot
Ging er zur Arbeit aus dem Haus,

dann brach erst mal der Frieden aus

 

Kam er am Abend müde heim,
war das Kommando wieder sein
Er war nicht aufgelegt zu Späßen:
Wo ist die Zeitung? Wo das Essen?

 

Die Kinder war'n ihm stets zu laut
Ein Widerspruch war nie erlaubt
Gehorchen sollte man - der Mann
war immer oben - so er kann

 

Die kluge Frau gab meistens nach,
verhinderte manch Ungemach,
erreichte dennoch, was sie wollte,
auch ganz ohne die Revolte

 

 

In memoriam Heinz Erhardt 'Der Haustyrann' 1959

 

 

 

 

Hausdrachen

 

Sie spien Feuer aus dem Mund

und machten ihre Männer rund

Der Streit, das war ihr Elexier,

das Haus Domäne und Revier

 

Die Mutter mal an erster Stell',

die nörgelte ganz generell

Die Kinder war'n am liebsten weg

Die Nachbarsfrau, ja die war nett!

 

Die Ehefrau war nie zufrieden,

doch sollte man sie immer lieben

Sie wollte nie, was ihm gefiel

und wusste immer viel zu viel

 

Die Schwiegermutter noch dazu:

dann hatte 'Mann' nie wieder Ruh'

Geregelt wurd's von A bis Z

Die hielt erst an vor'm Ehebett

 

Ein weiser Mann und die Xanthippe:

da stand der Frieden auf der Kippe!

Er folgte lieber seinem Streben,

verliess das Haus, tat was für's Leben

 

 

In memoriam Xanthippe 6 Sokrates (469-399 v. Chr.)

 

 

 

 

 

PC-Probleme

 

Das Glück, das kennt ihr garantiert,
wenn wieder etwas funktioniert,
ob Heizung, Abfluss, Wasserhähne,
ob Herz und Nieren, Kreislauf, Zähne:

 

man muss so manches reparieren,
darf die Geduld niemals verlieren
Mit Hilfe fährt man oftmals besser,
erreicht die ruhigeren Gewässer

 

Heut war ich dem Computer gram,
denn dieser Kerl war grausam lahm
Gar nichts mit 'Filme runterladen',
und meine Uploads gingen baden

 

Zu viele Icons auf dem Desktop,
kaum Speicherplatz auf meinem Laptop
Zwei Viren infizierten das System,
Trojaner machten's sich bequem,

 

ein Update hat nicht funktioniert,
doch Werbung erschien ungeniert
Papierkorb wurde nicht geleert -
da hat sich mein PC beschwert!

 

So tat ich ihm mal den Gefallen,
schickt' ein Programm durch seine Hallen
Nun sind sie alle blitzeblank!
- und ich bin froh und voller Dank!

 

 

Das Ei des Kolumbus

Kolumbus war zum Mahl geladen

Man aß und trank sich reichlich zu

und feierte den Teufelsbraten   

Nur einer wollte nicht, partout

 

Ein Kinderspiel sei das gewesen!

So provozierte er den Mann

Der wollt‘ ihm die Leviten lesen

und fragte alle: Ja? Wer kann  

 

ein Ei auf seine Spitze stellen?

Man raunte, sann auf allerhand

Kolumbus wollte sie nicht quälen,

schlug auf den Tisch das Ei: es stand!

 

 

 

 

Flotte Lotte

 

 

Ich habe eine flotte Lotte,
über die mir keiner spotte!
Nicht modern, eh’r 'ne Klamotte
Hat keine einzige Marotte!


Heut nimmst Du sie, denk ich, Charlotte

Passier so fröhlich die Karotte,
seh ich doch drin 'ne kleine Motte!
"Hilfe, spricht sie, ich verrotte!


Könnt' ich nicht wechseln ins Fagotte?
Das wäre mir ne hübsche Grotte!"

Bevor sie landet im Kompotte
und ich die Mühle mit verschrotte,


tu ich ein gutes Werk, bei Gotte!

 

 

 

 

13 Dinge, die man nicht tun sollte

 

Sich selbst verlieren
Die ungeschminkte Wahrheit präsentieren
Einen Kartoffelsalat einfrieren
Das andere Geschlecht kapieren

Ein Genie kopieren

 

Nur noch funktionieren
Sich suchthaft ruinieren

Einfach resignieren

Vorschnell arrivieren


Zu viel diskutieren
Mit 0800666 telefonieren
Alles akzeptieren

 

Dummes Zeug publizieren

 

 

 

 Mönchsgrasmücke- Pixabay

 

 

Trifft Dich ein Vogel heut von oben,

musst du ihn nicht dafür loben.

Lobe aber all die Kühe,

dass sie nicht fliegen in der Frühe!

 

 

 

Bescheidenheit

 

 

Der Rabbi ist sehr ernst erkrankt

Die Schüler sind bei ihm versammelt
So viel ist, was man ihm verdankt
und einer nach dem andern stammelt:

 

'Wie Abraham hat er geglaubt!'
'Wie Hiob sein Geschick getragen!'
'Wie Mose hat er Gott vertraut!'
'Ein Salomo in uns’ren Tagen!'

 

Dem Rabbi geht's trotzdem noch schlecht
So lässt man ihn mit schwerem Herzen.
'Man preist dich doch, und das zu Recht!‘
sagt seine Frau ihm unter Schmerzen

 

Der Rabbi fühlt sich abgelehnt,
man kann's in seinen Zügen lesen:
mit keiner Silb' hat man erwähnt,
wie stets bescheiden er gewesen

 

 

 

Klagen

 

Frau Sonnenschein aus Meinertshagen,
die fuhr 'nen flotten Neu-Sportwagen
Nur dieses Mal fuhr sie zu schnell
Da war sie tot noch auf der Stell'
Da half kein Weh und auch kein Klagen

 

Herr Schlotterbeck aus Oberschwaben
verplemperte sein Sparguthaben
Da fingen seine Knie an
zu schlottern bis zum Halse dann
Zu spät kam all sein Klagen

 

Ein Kind aus Ludwigshafen
möcht' Oma etwas fragen
Wie geht’s dir, liebe Omi?
Heut' gibt es Makkaroni!
Ach Kind, ich kann nicht klagen!

 

Die Schwägerin aus Papenhagen
wohnte in den schönsten Lagen
Auf dem Land, da ist es stille
Man preist hier die Idylle
Nur selten hört man Klagen

 

Tante Brit aus Kopenhagen
hatte nie so viel zu sagen
Da haute sie mal auf die Pauke
Das ging beinahe ins Auge
Doch dann war Schluss mit Klagen!

 

Onkel Ernst aus Buggenhagen
war schwer erkrankt vor 30 Tagen
Er trug sein Schicksal ohne Murren
Nicht mal den Hund hörte man knurren
Bald kommt die Zeit zu klagen

 

 

 

Peggychoucair - Pixabay

 

 

Hinter einer Düne hatten ...

 

Hinter einer Düne hatten
zwei etwas, das ging vonstatten
laut und lieblich, hoch und schön
mit tiefem Seufzen und Gestöhn


Ein Rascheln da, ganz zarte Tritte -
'Liebster, ich verzicht auf Dritte
Niemand soll uns hier beschatten!'
Das brachte ihn jäh zum Ermatten

 

Sie fragte ihren Göttergatten:
Wer will uns hier Besuch abstatten?
Sie schauten rechts und auch zur Linken
Doch keiner vorn, und keiner hinten!


Sie griffen schon nach ihren Kleidern
In Anbetracht von schlimmen Neidern

Da sahen sie noch einen Schatten -
Ein Häslein sie da bei sich hatten!

 

 

 

 

 

Das Gewissen

 

Ist das so schlimm? – Du meine Güte
Heut nehm‘ ich mal ‘ne Plastiktüte
Ist so bequem, geschickt und praktisch
Und ich sag mal prophylaktisch:
Beschwere bloß nicht mein Gemüte!

 

 

 

 

 

 

 

 

SCHMERZTHERAPIEN

 

 

Will dein Kopf dich wieder schmerzen
Such es derart auszumerzen:
Wasser trinken, Bad mit Kerzen
Frischluftgang und was zum Scherzen!

 

Will dein Rücken dich bedrücken,
Magst mit Wärme ihn entzücken
Laufen, Dehnen, Strecken, Bücken
Vieles kann uns so beglücken!

 

Schlägt dir etwas auf den Magen
Kräutertee, der schafft Behagen
Warme Flasche, ruhige Lagen
Stress, den sollte man vertagen!

 

 

 

 

Buchtipp

 

 

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© Jürgen Wagner