Tiere
Bild peggychoucair - Pixabay
Wir s i n d das Tier, das sich vor ca. 2 Millionen Jahren auf dem afrikanischen Kontinent aufrichtete, seine Vorderbeine nun völlig frei zum Greifen und Handeln ausbilden konnte und: etwas Distanz bekam. Es konnte länger und bewusster schauen und wahrnehmen. Nur in diesem Abstand war es möglich Erkenntnis, Rationalität, Werkzeuge und Technik zu entwickeln.
Über viele Stufen und große Zeiträume entwickelte sich das 'animal rationale', das rationale Tier, das wir heute sind. Eine stolze Errungenschaft und Größe, aber auch eine schwere Last und Versuchung. Wir leben fast nur noch reflektierend und fühlen uns durch diesen Abstand vom wahren Leben irgendwie ausgeschlossen. Wir werden immer mächtiger und immer mehr. Wir werden für die Erde fast so etwas wie ein Krebsgeschwür, das alles auffrisst und zu einer Bedrohung für den Gesamtorganismus wird. Unsere Tierahnen werden fabrikmäßig gehalten, gedemütigt und geschlachtet. Sie dienen unserer Forschung, unserer Medizin, unserer Jagdlust, unserer Wirtschaft. Stehen Tiere irgendwo den menschlichen Interessen im Weg, müssen natürlich s i e weichen, nicht wir. W i r sind ja schließlich die Krone der Schöpfung, haben einen höheren Wert und ein höheres Lebensrecht!?
Auch wenn uns das nicht bewusst ist: wir könnten nie ohne die Tiere auf der Erde leben. Nicht nur, weil wir uns von ihnen auch ernähren, sondern weil sie auch unsere stillen Gefährten sind. Wir würden als Menschen schlicht vereinsamen.
Nach unserer Zeugung durchlaufen wir Menschen alle noch einmal im Eilschritt die ganze Evolution: im Mutterleib sind wir 9 Monate im Wasser. 4 Wochen nach der Befruchtung ähnelt der Embryo mehr einem Fisch als einem Menschen: er besitzt Kiemenspalten und hat einen Schwanz. Zur 6. Woche sind diese Merkmale wieder verschwunden. Wurden wir geboren, liegen wir lange Zeit (im 'Nest'), dann krabbeln wir erst mal langsam auf allen vieren, bis es uns irgendwann mit großer Mühe gelingt - wie damals - uns aufzurichten - und zu gehen.
Das Erste, was unsere Vorfahren in der Steinzeit gezeichnet und dargestellt haben, waren die großen Tiere. Das Gefühl tiefer Verbundenheit mit den Tieren wiederzugewinnen und unserer Tierhaltung anzupassen - das wäre ein Akt der Solidarität, der dem Menschen gut anstünde.
TIERE & MENSCHEN
Die Tiere seh'n, bewundern wir,
den Leu, den Adler und den Stier
Auf Tiere sehen wir hernieder,
sogar auf Raben und auf Biber
Vor Tieren wird uns oftmals bange
vor'm Bär, vor'm Wolf, vor Spinne, Schlange
Und manches Tier wird heiß geliebt,
besonders, wenn es singt und fliegt
Die Tiere, ja die brauchen wir,
doch nicht für uns're Macht und Gier
Sie können ihre Kraft uns geben -
wenn wir sie achten - und ihr Leben
Ein jedes Huhn muss etwas picken
Kein Schwein soll sich im Stalle drücken
Die Kühe brauchen Kälber, Weide -
Oh helft den Tier'n in ihrem Leide!
Nicht jedes Tier liebt man als Gabe:
das Krokodil, die Bremse, Schabe
Doch manches scheint uns klug und weise:
die Eule und auch die Ameise
So manches Tier hat man gezähmt
und ihre wilde Kraft gelähmt
Doch kann man miteinander leben,
sich gegenseitig vieles geben
Der Hund, der ist uns treu ergeben
Die Katze hebt ein jedes Leben
Und reitet man auf einem Pferd,
fühlt man sich hoch und unbeschwert
Ein Vorurteil macht manchmal Angst:
ob faul der Esel, dumm die Gans?
Das Tier, das dient uns gern als Spiegel,
der Fuchs, die Gans, der Has' und Igel
Die Tiere müssen uns nicht lieben
Wir sollten schau'n auf ihren Frieden,
auf ihren Raum und ihr Bedürfnis
Dann heilt ein inneres Zerwürfnis
Sind über's Tier wir nicht hinaus,
sei's Affe, Schwein oder die Maus?
Oh Mensch, für wen du dich wohl hältst?
Das Tier bist du noch immer selbst!
Tiere
Tiere werfen keine Bomben, Tiere führen wenig Kriege
Tiere quälen selten Wesen und sie feiern keine Siege
Tiere glauben keinen Göttern, Tiere brauchen keine Sorgen
Tiere hängen nicht am Gestern und sie leben nicht im Morgen
Tiere planen keine Morde, Tiere kennen kaum je Gier
Tiere schaden nicht der Erde und sie sind ganz fraglos hier
Tiere kaufen keine Länder, Tiere können sehr klar führ'n
Tiere sind instinktgeleitet und sie sind so fein im Spür'n
Tiere töten and're Tiere, Tiere kennen kein Pardon
Tiere geh'n nicht ins Theater, speisen nicht in dem Salon
Tiere lesen keine Bücher, Tiere kämpfen ums Revier,
um Partner, Nahrung, Rang und Macht - wie wir
KRAFTTIERE – DER BÄR
Auch TIERE können uns begleiten,
wie man es weiß seit alten Zeiten
Der Hund, der hört auf die Befehle
Der Wolf, der wohnt in uns’rer Seele
Sie sind die Ahnen, unser Grund,
auf dem wir stehen ganz profund
Wir sind der Fisch und das Reptil,
das Säugetier - mit viel Kalkül
Im Mutterleib wird es durchlaufen
Als Kinder lassen wir uns taufen
Doch sind wir immer noch das Tier -
mit viel Geschick und reichlich Gier
Doch von Geschwistern kann man lernen,
von den nahen, von den fernen
Als Kind, da hatten wir den Bären
Er könnt' uns heute noch so manches lehren!
In der Ruhe liegt die Kraft,
woraus man schöpft und ganz viel macht
So hat man Frieden, wahrt die Grenzen
Und wenn’s drauf ankommt, kann man kämpfen
Der Bär kann uns sehr gut begleiten
durch gute wie durch schwere Zeiten
Ein Bär braucht niemals ängstlich sein,
und wandert er noch so allein!
Er hat schon mal ‘nen Bärenhunger,
schläft auch mal lang in sel’gem Schlummer,
isst Fisch und Fleisch, Wurzeln, Beeren
Von dieser Vielfalt kann er zehren
Sie macht ihn vielseitig und variabel,
gibt ihm Freiheit, gibt ihm Adel
Er isst auch gerne mal was Süßes
So finden wir an ihm auch dieses
Sein dickes Fell, das hält ihn warm
So leicht kommt keiner an ihn ran
Doch braucht auch er die Partnerschaft
Gemeinschaft, die ist vorteilhaft!
So bleibt der Brummbär nicht alleine
Die Liebe nimmt ihn an die Leine
Er dreht nicht nur im eig‘nen Kreise
und sieht noch mehr als Trank und Speise
Der Bär ist nicht nur ein Symbol,
hier ausgerottet und gleichwohl
in Zirkussen dressiert
und in den Zoos uns vorgeführt:
Er kann in uns lebendig werden,
kann uns mit Bärenkräften stärken
Er kann uns erden und bewehren -
Und ich kann ihn auf’s Neue ehren
LubosHouska Pixabay
Das Reh
Sehr gut
geschützt weilt es am Tag
Im Dickicht hinter Busch und Baum
Es fühlt sich sicher, ohne Frag'
Zur Dämm‘rungszeit - da sieht man's kaum
Ganz ruhig äst‘s vor mir, lässt sich Zeit
Geschützt durch seine scharfen Sinne
Ohr, Nase, Auge - stets bereit
N u n wittert’s etwas - und hält inne!
Voll Anmut steht's am Waldesrande
Schaut mich mit großen Augen an
Ich fühle zarte, inn’re Bande
Es schlägt mich ganz in seinen Bann
Mit einem Satz verlässt's die Lichtung
Springt in den Tann, verbirgt sich dort
Ich weiß nicht mal, in welche Richtung
Grad war’s noch da - jetzt ist es fort
Ganz friedvoll ist’s in mir geworden
Wir haben uns still angeschaut
Mit Neugier, Scheu - und etwas Sorgen
Ein sanftes Wesen ist uns traut
WÖLFE
Im Rudel gehts durch dichte Wälder,
durch Grasland, Steppen, Sumpf und Felder
Der Leitwolf führt die Gruppe an
Ein jeder weiß um seinen Rang
Ihr Reich, ihr Platz ist das Revier,
klar abgegrenzt mit Düften hier
Wagt dennoch sich ein Fremder rein:
der Wolf wird nicht lang glücklich sein!
Weit hallt ihr Heulen in den Nächten,
ob sie gern was nach oben brächten?
Der Mond scheint still am Firmament
Am Klang man jeden wohl erkennt
Das Heulen, das kann lange dauern
und lässt so manchen tief erschauern
So weh klingt diese Melodie
Hat Isegrimm Melancholie?
Familiensinn wird groß geschrieben,
Verständigung sehr viel betrieben
So hält die Gruppe stets zusammen
Gemeinsam wird gejagt, gegangen
Ein jeder riecht und hört sehr fein
Der Jagdinstinkt ist ungemein
ihr kluger Sinn, die Strategie,
So effektiv die Hierarchie
Der Mensch hat auch so überlebt,
Wir sind uns nah, das ist belegt
Im Hund, gezähmt, er uns erscheint:
als Jäger, Hüter, Wächter - Freund
Dem Mensch wie Wolf ist viel gelungen
Man hat fast jeden Feind bezwungen
Ist etwas traurig doch geblieben
Fehlt es bei aller Macht am Lieben?
Der Wolf steht an der Spitze der Nahrungskette ganz vorne – und wie alle Raubtiere geht er auf die Jagd, um sein Überleben zu sichern. Auf der Suche nach einem Beutetier wandern Wölfe oft kilometerweit.
Der Wolf war einmal das am weitesten verbreitete Landraubtier der Erde: Und auch heute noch gelten die geschmeidigen Jäger als besonders mächtiges Schamanentier.
Die lautlosen Jäger haben ein hochentwickeltes Sozialverhalten und leben in Familienverbänden mit einer klaren Sozialstruktur. Der Wolf besitzt ein ganz anderes Jagdverhalten als Raubkatzen, die sich an ihre Beute heranschleichen und nach einem kurzen Power-Sprint schnell erlegen. Wölfe hingegen verfolgen ihre Beute in der Gruppe, oft über einen langen Zeitraum hinweg, und machen sich dabei clevere Jagdstrategien zunutze.
Bei den Kelten wurde der Wolf wegen seines stark ausgeprägten Familiensinns als Symbol für die Gemeinschaft verehrt. In den germanischen Erzählungen sind die Wölfe Geri und Freki Odins treue Begleiter und Jagdhelfer. Für die Indianer Nordamerikas ist der Wolf ein verehrter, weiser Lehrer.
s. https://www.viversum.de/online-magazin/krafttier-wolf
Wolfsrudel © Alexander Oehrle/Adobestock.com
Friends Seaq68
Um ein Schmetterling zu werden
ein paar Tage auf Erden,
der in Schönheit erscheint
und auf Blüten verweilt,
der tanzt und der fliegt
und in Lüften sich wiegt
muss man lange Monate
kriechen
fressen
sich häuten
Gestalt werden
hindurchbrechen
Schlangen
Was ist das nur für ein seltsames Tier?
Wir haben an Gliedmaßen vier,
nur Schlangen keine Beine, Hände
und sind doch blitzschnell und behende
Sie gleiten, winden sich, klettern auf Bäume,
bewohnen Savannen, Wüsten, ja Träume
Sie sonnen sich gern und haben Verstecke
in Höhlen und Haufen, im Wald, in der Hecke
Ja selbst in den Meeren kann man sie finden,
im hohen Gebirge, in sumpfigen Gründen
Sie schmecken die Luft und alle Gerüche,
sind scheu bei Gefahr, doch setzen auch Stiche
Die Wärme ist ihnen Grundbedingung
Dann spüren sie alles, die leiseste Schwingung
Sie wachsen beständig und müssen sich häuten
Ihr schuppiges Kleid kann man manchmal erbeuten
So eins mit dem Leben und Mutter Erde
faszinieren sie Menschen, ängstigen Pferde
Die Kraft und die Ruhe zeichnen sie aus
So sei ihre Freundin, nicht ihre Maus!
Schlangenhaut © MEV Verlag
Mehr als 100 Millionen Jahren v o r den Menschen entwickelten sich die Schlangen. Sie verzichteten auf ihre Gliedmaßen, entwickelten eine andere Art der gleitenden Fortbewegung und hatten durch diesen Verzicht großen Erfolg. Durch ihre Kraft, List und Schnelligkeit verbreiteten sie sich fast über die ganze Erde und haben einen großen Artenreichtum entfaltet. Für den Menschen sind sie eines der mächtigsten, ja zwiespältigsten Symboltiere geworden: sie stehen für den heilenden Arzt genauso wie für das hinterhältige und giftige Böse, sie sind Inbegriff der Lebenskraft und des Heiligen, aber auch der Gefahr und des Beängstigenden.
Die glücklichen Kühe auf saftiger Wiese
Ist unserer Landwirtschaft schöne Devise
Nur stehen die Tiere zeitlebens im Stall
Mit Kraftfutter aufgepumpt überall
Die Kühe sollen n o c h Größeres
leisten
Bei diesen niedrigen Milchmarktpreisen
Das Euter wird riesig, die Kuh wird krank
Sie kann nicht mehr stehen und wird zum Dank
Medizinisch behandelt - denn freie Natur
Ist Luxus geworden in uns’rer Kultur
Ihr Fell wird matt, die Fruchtbarkeit sinkt
Die Klauen erkranken und fürchterlich stinkt
Der Stall mit den Tieren und offenen Wunden
Der Leib ausgezehrt - bei all den Stunden
Die so eine Kuh ihr Leben verbringt
Da schämt sich manch einer, der ihre Milch trinkt
Anm.: Das Leiden der Kühe ist weithin nicht im Bewusstsein. In keinem Bereich der Landwirtschaft sterben so viele Tiere (in Deutschland 7-800 000 jährlich) aufgrund von Erkrankungen, die durch den wirtschaftlichen Druck zu immer größerer Milchproduktion entstehen.
Alles kehrt zu uns zurück
Wie wir die Tiere achten,
das Rind, das Huhn, das Schwein,
wird i h r e Kraft uns stärken
und unser Glück selbst sein
Wenn wir
die Bäume pflegen,
den Strauch, das Moos, das Kraut,
wird das auch uns beleben,
wird unser Sein erbaut
Wenn wir
die Flüsse ehren,
die Meere, Bäche, Seen,
dann werden wir gesegnet
mit Wasser rein und schön
Wenn wir
die Lüfte schützen,
den Anspruch reduzier'n,
vereinfacht sich das Leben,
Gesundheit wird uns zier'n
Wenn wir
so weiterleben
und nichts mehr respektier'n,
wird unser Dreck zurückkehr'n,
das Gift u n s ruinier'n
Was ein alter skandinavischer Herdenruf heute noch bewirken kann ...
Morgendämmerung im Wald
Wir schliefen im Wald, war'n noch nicht erwacht,
da weckte uns dröhnender Hufschlag unsacht
Wer stob da so nah durch den dunklen Tann,
so eilig und schlug uns angstvoll in Bann?
Kein Zögern, kein Zweifeln war in seinem Lauf,
so unbedingt jagte er hin und hinauf
Weh dem, der ihm in den Weg sich stellt!
'Ein Gott!' dachte ich - wie der sich verhält!
Wir ließen uns los, Cernunnos war vorbei
Er wollte wohl zu einem Flüsschen nah bei
Ich hatte den Hirsch nicht mit Augen geseh'n,
doch fing ich an, dieses Tier zu versteh'n
Cernunnos, ‚der Gehörnte‘, ist eine keltische Gottheit mit Hirschgeweih, die dem antiken ‚Herrn der Tiere‘ ähnelt. Sie repräsentiert die Macht der Natur, der Tiere, der Fruchtbarkeit.
Bild: C. Octavian, 123rf
Die Hirsche sind - bis auf die Brunftzeit im Herbst - Einzelgänger, während die Hirschkühe im Verband mit den Jungen leben. Ihr mächtiges und schweres Geweih, das ihre ganze Erscheinung bestimmt, wird jedes Frühjahr abgeworfen und muss erst wieder nachwachsen. Da muss der Hirsch bis zu 20 kg am Tag an Gräsern, Rinde, Pilzen und Beeren zu sich nehmen. Die Wissenschaft rätselt bis heute über diesen riesigen Aufwand. Der jährliche Neuaufbau könnte so etwas wie ein internes Regulativ sein: die gewaltige Kraft, Präsenz und Potenz ruft vielleicht nach einem starken Gegengewicht. Oder man entledigt sich wenigstens für ein paar Monate mal dieser Last, die ungefähr einem mit Wasser gefüllten Eimer entspricht, den wir ständig auf dem Kopf trügen.
Ein 'kapitaler' Hirsch sammelt gerne ein ganzes Rudel von weiblichen Tieren um sich, das er aber gegen Rivalen verteidigen muss. Mit einem 'ausschweifenden Leben' in unserem Sinne hat das wenig zu tun, auch nicht mit Macht und Herrschaft über das andere Geschlecht. Es ist in der Natur nie ein Problem, wenn die (männliche) Lebenskraft vielfach weitergegeben wird - selbst in der Menschheitsgeschichte ging die Weitergabe des Lebens und das Fortbestehen fast immer über persönliche Rücksichtnahmen und Bindungen. Wir mögen in unserer Zeit Bibliotheken füllen mit Beziehungsdramen - in Wirklichkeit folgen wir übergeordneten Kräften, die wir nur selten wirklich beherrschen und führen können - geschweige denn erfassen.
Big Game Hunting
You want to hunt,
you want to kill
You want a triumph,
you want a thrill?
So take a weapon,
but those have none
No need for fairness,
Elefanten sind die größten landlebenden Tiere und ihre Vorfahren bevölkerten schon vor 55 Millionen Jahren mit 350 Arten die Erdteile, lange vor dem Homo sapiens. Drei Gattungen sind bis in unsere Zeit übrig geblieben: der Afrikanische Elefant, der Asiatische und der noch wenig erforschte Waldelefant. Vor dreihundert Jahren gab es noch rund zehn Millionen Elefanten. Heute sind es insgesamt nur noch rund 450.000 Exemplare.
Das Familienleben der Elefanten spielt sich hauptsächlich unter den Weibchen ab. Während die Männchen ab der Pubertät immer mehr zu Einzelgängern werden, verbleiben die Weibchen ihr Leben lang in ihrem Familienbund. Durchschnittlich zehn miteinander verwandte Elefantenmütter und ihre Kälber bilden die fest verbundene Herde. Das dominanteste Weibchen mit der größten Erfahrung führt die Gruppe an. Diese Leitkuh bestimmt das Familienleben und stellt sich bei Gefahr als Erste schützend vor ihre Herde.
Als Hand, da nimmt er seine Nase,
von weitem riecht er die Oase
Er stapft durch Wälder und Savanne
und seine Art, die gibt's schon lange!
Der Mann, er geht für sich alleine,
macht sich mit 12 schon auf die Beine
Die Frauen gehen mit den Kindern -
zur Paarung werden sie sich finden!
Die Herden sind meist unterwegs
und eine Alte führt sie stets
Gerät mal jemand ins Verderben,
so trauern sie bei jedem Sterben
Die herrlich weißen Zähne, großen
sind zum Entrinden, Graben, Stoßen
Selbst Bäume kann er so bewegen
und Wasser finden, Salz zum Leben
Die Nahrung ist ganz vegetarisch
Am Tag, man nehme exemplarisch
Gräser, Blätter, auch mal Äste:
zweihundert Kilo, aber feste!
Trompeten tut er manchmal laut,
dazu hat er 'ne dicke Haut
Doch fühlt er fein, hört und riecht gut
und wehe, kommt er mal in Wut!
Er spricht auch unhörbar für uns
mit Infraschall, das ist 'ne Kunst,
die keiner von uns je versteht,
doch über Kilometer geht
Den Menschen nur hat er als Feind
Wenn's einer böse mit ihm meint
ist freilich mit ihm nicht zu spaßen:
er kann so laufen, rennen, rasen!
Soll er noch lange mit uns leben,
dann sollten wir ihm etwas geben
an Raum, an Nahrung, Schutz und Würde
Frei lebend ist er eine Zierde!
Bild: Pixabay - headwitch2001
Bewohner von Höhlen, der Winterschlaf hält
Der sehr viel allein, sich zur Liebe gesellt
Der vielseitig reich sich bestens ernährt
Als Besucher gefürchtet, als Krafttier bewährt
Bewundert, verehrt und sagenumwoben
Gejagt und verfemt, fast ausgestorben
Wir fühlen uns diesem Wesen sehr nah
Der schon für uns Kinder in Nächten da war
Der Ranghöchste ist er in seinem Revier
Gefürchtet, gemieden, ein mächtiges Tier
Dem Hunde nahe wittert er bald
Gefahr, die ihm droht - da macht er mal Halt
Er stellt sich dann auf und schaut ringsumher
Wirkt mächtig und groß und auch etwas schwer
Doch meide man lieber diesen Konflikt
Bewahre die Ruhe und spreche geschickt
Ein Sinnbild der Stärke, ein Wesen der Kraft
Ein sehr guter Schwimmer, der vieles leicht schafft
Er klettert, liebt Honig und warm ist sein Fell
So macht- und friedvoll, wenn's sein muss, auch schnell
Vielleicht brauchst du heute ein sehr dickes Fell
Dann bitte den Bären Dir einmal zur Stell'
Mit warmem Herz und seiner Stärke
Da gehst Du in Ruhe und Kraft zu Werke
Bären gehören zu den 'hundeartigen Raubtieren', zu denen auch die Robben, Walrosse, Pandas und Marder zählen. Sie haben in Europa ihre Lebensräume großteils verloren, doch leben in Kuscheltieren, Kinderbüchern und Filmen, in Wappen und Redewendungen, Märchen und Mythen weiter. Obwohl sie Raubtiere sind, ernähren sie sich zu einem guten Teil vegetarisch von Beeren, Kräutern, Pilzen u.a. Sie sind scheue Einzelgänger und finden sich nur zur Paarung zusammen - danach geht jeder wieder seiner eigenen Wege. Sie halten einen Winterschlaf über 4-5 Monate, den sie ohne Nahrung überstehen - nachdem sie sich vorher sehr reichlich satt gefressen haben. Vielleicht ist diese Situation vor oder nach dem Winterschlaf der Ursprung des 'Bärenhungers'.
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Das Faultier
Im Regenwald, im Regenwald,
da hängt im Baum der Willibald
Sieht man die Welt einmal kopfüber,
ist man erfreut und etwas klüger
Man muss nicht immer jagen, hetzen
Man kann auch auf die Ruhe setzen
Probier' es mal mit Langsamkeit,
mit guter Laune, Sparsamkeit
und suche Dir ein schönes Plätzchen,
vergiss auch nicht ein liebes Schätzchen
Du bist geschützt bei schlechtem Wetter,
drehst mal den Kopf und frisst die Blätter
Er ist nicht faul, der Willibald,
nur in den Ästen festgekrallt
lebt er so schlicht und ökonomisch,
ganz fröhlich - und ein wenig komisch
Faultiere bewohnen die Baumkronen der tropischen Regenwälder von Mittel- und Südamerika. Sie können nicht (mehr) aufrecht auf dem Boden laufen, die meiste Zeit hängen sie kopfüber in den Bäumen. Sie sind Weltmeister im Energiesparen und bewegen sich allenfalls im Zeitlupentempo. Nur einmal pro Woche verlassen sie den Baum, um Kot und Urin abzusetzen und riskieren dabei ihr Leben, da sie sich auf dem Boden schlecht bewegen können. Zum Fressen der Blätter und Knospen müssen sie meist nur den Kopf drehen, aber durch ihre energiearme Nahrung arbeitet ihr Stoffwechsel extrem langsam. Ihre Lebensform ist sehr alt und hat sich bewährt: über 30 Millionen Jahre. Vor ca. 10 000 Jahren starben aber die meisten Faultierarten aus (z.B. das amerikanische Riesenfaultier, das auf dem Boden lebte und bis zu 6 t Körpergewicht aufbrachte), so dass nur noch 6 Arten übrig geblieben sind, die alle in den Baumkronen leben.
Die Tiere leben energetisch auf so bescheidenen Niveau - und wirken - und sind es wahrscheinlich auch - so zufrieden und glücklich! Ihr Fell ist übersät von Milben und anderen Insekten - aber sie züchten Motten darin und nähren sich von den Algen, die durch diese mit entstehen. RUHETIERE - statt FAULTIERE - müsste man sie nennen.
Biene am Lavendel, TonyKnight, Pixabay
The Bees
They fly so funny
They work so much
They're more than honey
Oh, get in touch!
Vor allem wegen der Gifte, die in der Landwirtschaft verwendet werden, sterben die Bienenvölker in bedenklichem Ausmaß.
A. Einstein wird das Zitat zugeschrieben: Wenn die Bienen sterben, sterben die Menschen 4 Jahre später.
„Jedes Jahr werden im Bienenstaat mehrere Königinnen geboren. Aber nur eine darf bleiben. Wenn im Frühjahr die erste junge Königin schlüpft, verlässt die Altkönigin mit einem Teil des Volks das Nest. Sie gründet einen neuen Staat. Zwischen den frisch geschlüpften Jungköniginnen entbrennt ein Rivalinnenkampf, den nur eine überlebt. Wer diesen gewinnt, wird Königin.
Die Königin ist die einzige Biene im Volk, die Nachkommen zeugt. Im Frühjahr legt sie bis zu 2000 Eier pro Tag in den Brutzellen des Bienenstocks ab. Aus den befruchteten Eiern schlüpfen die weiblichen Bienen, die Arbeiterinnen und Königinnen, aus den unbefruchteten Eiern die Männchen, die Drohnen.
Zu Arbeiterinnen wachsen die Larven heran, die Pollen, Honig oder Nektar naschen. Zu einer Königin entwickeln sich nur jene Larven, die mit reiner Bienenmilch aus der Kopfdrüse einer Arbeiterin gefüttert werden, dem Gelee Royal. Eine Königin paart sich nur einmal im Leben auf dem Hochzeitsflug, dann allerdings mit 15 bis 20 verschiedenen Drohnen. Der Spermienvorrat, den die Königin dabei ansammelt, reicht für ihr ganzes Leben, also für etwa vier Jahre.
Schon am Tag, an dem sie schlüpft, beginnt für die Arbeiterin die erste Schicht. Während der ersten fünf Lebenstage bereitet sie die Wabenzellen für die Eiablage vor, indem sie diese putzt. Sie wird zur Ammenbiene, füttert und betreut die Brut und verstaut den Nektar. Später beginnt die Biene mithilfe der Drüsen am Hinterleib Wachs zu produzieren, mit dem sie die Waben baut. Sie ist nun eine Baubiene. Sie übernimmt Wachdienste, um Feinde abzuwehren. Auch das Erzeugen von Honig, zählt zu den Aufgaben einer Arbeiterin.
Die Biene schwirrt aus, um Nektar und Pollen zu suchen. Die Tiere weisen sich gegenseitig durch Tänze den Weg zur Nahrung. Nach etwa sechs Wochen geht das Leben einer Sommerbiene zu Ende. Die Arbeiterinnen, die im Herbst geschlüpft sind, werden bis zu neun Monate alt. Sie bringen die Königin durch den Winter, indem sie diese füttern, und ziehen die erste Brut im Frühjahr auf.
Im Frühjahr und Sommer legt die Königin Hunderte unbefruchtete Eier, aus denen Drohnen schlüpfen. Die Arbeiterinnen kümmern sich um diese und geben ihnen zu fressen. Die Drohnen selbst gehen nicht auf Nahrungssuche und auch ein Stachel fehlt ihnen. Der Sinn und Zweck ihres kurzen Daseins ist es, auf dem Hochzeitsflug die Königin zu befruchten". (Quelle: www.planet-wissen.de)
Bären drehen sich an Ketten,
Pferde tanzen Pirouetten
Elefanten machen brav das Männchen,
Der Dresseur, der hat ein Händchen
Hunde nehmen sofort Platz
Papageien sagen einen Satz
Löwen springen durch den Ring
Nashorn schön im Kreise ging
Der Delphine Formation
Seelöwen - die Attraktion!
Kunstvoll sie doch balancier'n
Kann mich herrlich amüsier'n!
Sollte man mal uns dressier'n
wie man läuft auf allen vier'n
wie man grunzt und wie man bellt
- und mal die Tierwelt unterhält!
Geschrieben anlässlich des Todes der erfolgreichen Dressurreiterin Christine Wels, die am 14.7.2015 beim Training von ihrem plötzlich ausschlagenden Pferd mit tödlichen Folgen am Kopf getroffen wurde. Sie wurde blutend in ihrer Reithalle aufgefunden, das Pferd stand erstarrt neben ihr. 3 Tage später starb sie. C. Wels war zuvor mehrfach wegen Tierquälerei angezeigt und auch verurteilt worden.
Domestizierung
oder: Born to be wild!
Die Wölfe heulen
im Mondschein bei Nacht
Die Hunde bellen, halten
Herrchen die Wacht
Die Löwen brüllen:
die Savanne erzittert
Die Katzen miauen, wenn
Frauchen sie füttert
Die Wildschweine brechen
im Wald sich die Bahn
Das fette Schwein ist im
Stalle fast lahm
Die Stiere und Kühe,
zogen einst durch das Land
In Boxen, auf Weiden
ich sie noch fand
Die Pferde, die grasten
in den Weiten der Steppen
Bis heut drangsalier'n sie
Dresseure und Deppen
Der Esel gilt als eigen, störrisch,
sehr langsam auch und etwas mürrisch
Ein Dummkopf sei er obendrein
Dies Grautier, das will niemand sein!
*
Der Esel ist ein kluges Tier,
geduldig und gelassen schier,
ist wehrhaft und hat sich'ren Tritt
Er kommt ans Ziel, das Schritt für Schritt
Der Esel ist eine in Nordafrika domestizierte Pferdeart, die in vielen Teilen der Welt teilweise wild vorkommt und als Haus- und Nutztier gehalten wird. Es sind sehr genügsame Tiere, die, aus dem Ödland stammend, lange Zeit ohne Wasser und Nahrung überleben können. Ihr Orientierungssinn ist überragend. Einen Weg, den er schon einmal gegangen ist, findet der Esel auch nach Jahren sicher wieder. Selbst auf unwegsamem Gelände geht er trittsicher und fehlerlos. Wehrlos ist er nicht: gegen Kojoten, Hyänen und andere Räuber dreht er sich und schlägt mit den Hinterbeinen aus. Mit seinen großen Ohren nimmt er Geräusche selbst in weiter Entfernung wahr. Dennoch ist er in der Alltagssprache negativ besetzt: sein Eigensinn und seine Zurückhaltung wird ihm nicht als Stärke, sondern als Trägheit und Faulheit ausgelegt. Er wurde zum Synonym für Dummheit, Starrsinn und Trottelei. Das gilt bis hinein in die Dichtung (H. Heine: Die Wahlesel). Dagegen schildert die Bibel, dass er klüger ist als der Prophet und diesen vor Gefahr warnt (4. Mose 22) und als Reittier des Königs Sanftmut und Demut repräsentiert (1. Kön 1/33ff, Sach 9/9, Mt 21/4f).
Noch zählen sie zu den Giganten
Die Wale, Tiger, Elefanten,
der Eisbär, Panda, die Schildkröte -
Was wissen wir um ihre Nöte?
Zig-tausend Arten jedes Jahr
verschwinden jetzt und immerdar
Die Schuld daran hat doch der Mensch,
der duldet keine Konkurrenz
Er nimmt, was immer ihm gefällt
Er jagt und tötet und er stellt
die Tiere, wo immer er sie findet,
auch wenn die ganze Art verschwindet
Die Hilfe kommt, doch kommt sie spät
Zum Umweltschutz man dringend rät
Doch was man tut, braucht Geld und Kraft
für Reservate, die man schafft
Große Artensterben gab es fünf Mal in den vergangenen 540 Millionen Jahren - und ein weiteres sei in vollem Gange, warnen Forscher. Fünf bis neun Millionen Tierarten gebe es derzeit weltweit, und jedes Jahr verschwänden Tausende von ihnen.
Ist das Lebensrecht des Menschen höher als das der Tiere?
Nein. Er nimmt sich zwar wichtiger, aber nur weil er rationaler und mächtiger ist, steht seine Würde und sein Recht nicht höher als das der anderen Wesen. Wir sind zusammen mit den Tieren und Pflanzen eingebunden in das große Netz des Lebens auf der Erde. Je mehr Löcher das Netz bekommt, desto schwieriger wird es für alle anderen. Würden wir das Lebensrecht und die Lebensqualität der anderen Wesen achten, würden wir zu wahrer Menschlichkeit gelangen. Geht es den Tieren und Pflanzen gut, gedeihen auch wir Menschen, die wir von und mit ihnen leben. Verarmen Wälder und Meere und verschwinden die Arten, fällt es früher oder später auf uns Menschen zurück.
Das Mitgefühl mit den Tieren hat in unserer Tradition einen Anhalt,
nicht aber die Grausamkeit ihnen gegenüber
Das Kätzchen und die Stricknadeln
– nach einer Geschichte aufgeschrieben von L. Bechstein
Da hinterm Zaune lag die Katze,
miaute kläglich in die Welt
Doch eine Frau hat sie gesehen,
nur leider hatte sie kein Geld,
doch legte sie in ihre Schürze
und trug sie mitleidvoll nach Haus
Die Kinder wollten sie gleich haben -
da wurde aber nichts daraus!
Sie gab ihr erst mal Milch zu trinken
So wurd' die Katze schnell gesund
Sie labte sich in vollen Zügen,
verschwand dann aber ohne Grund
Die Frau ging wieder Holz zu sammeln,
passierte die besagte Stell'
Da stand doch eine hohe Dame,
die winkte ihr sacht und speziell
Fünf Nadeln warf sie in die Schürze
von dieser armen, guten Frau
Die dankte für die kleine Gabe
Sie wusste nur nicht so genau,
wieso ihr solches widerfahren
Sie legte sie nur auf den Tisch
und fand am Morgen ein paar Strümpfe,
schön gestrickt und noch ganz frisch
Sie staunte über alle Maßen!
Sie wiederholte das zur Nacht
Die Nadeln strickten fleißig weiter
und wieder ward ein Paar gemacht
Sie wusste nun, was da geschehen
Die Göttin hat sie reich beschenkt
Sie hatte künftig kaum noch Sorgen,
verkaufte Strümpfe unbeschränkt
Zeichnung Maria Khan
Buch-Tipp