Natur & Spiritualität Die Liederoase
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Kraftorte der Natur

 

 

 

 

 

 

Kraftorte



Kennst du den sagenreichen Berg,
den alten Baum mit Wurzelwerk?
Den blauen See, den klaren Fluss,
die Schlucht, die man erwandern muss?

 

Kennst du die Höhle Namenlos,
das Waldstück mit dem feinen Moos,
den Hain mit seinen starken Bäumen,
die Bucht, die einlädt, mal zu träumen?

 

Kennst du das Meer mit seiner Kraft,

den Wasserfall, der zauberhaft

sich in Kaskaden wild ergießt,

den Bach, der murmelnd dahinfließt?


Es gibt so viele Zauberorte,
die jenseits aller Menschenworte

Nur wer sie sucht, kann sie auch finden

und sich mit ihnen still verbinden

 

 

 

 

 

 

Nicht nur Katzen und Hunde finden intuitiv die Plätze, an denen sie sich wohl fühlen und Kraft tanken, auch wir Menschen können das, wenn wir unsere Sinne dafür öffnen und unserer Intuition vertrauen. Das müssen nicht unbedingt spektakuläre Orte sein, sie können durchaus unscheinbar und verborgen sein. Aber sie stärken uns und helfen uns, (wieder) zu uns selbst zu kommen.

 

Die Natur, wenn sie gelassen wird, h a t große Kraft und entfaltet sich breit. Dort, wo der Mensch sie nur nach seinen Bedürfnissen ordnet und gestaltet, dort wird sie zurückgedrängt, reduziert, geschwächt. Deshalb müssen wir sie lassen können, ihr Raum geben, auch bei uns und in uns. Natur ist nicht das wilde Chaos, wo einer nur den anderen frisst. Sie ist die Ordnung, die das Leben auf Erden errungen und gefunden hat. Es herrscht ein Geben und Nehmen. Alles lebt voneinander und miteinander. Dazu gehören auch wir Menschen. Und unsere Macht gibt uns eine besondere Verantwortung.

 

 

 

 

 

 

 

Altschlossfelsen

 

 

Mauern wie Paläste

stehen still im Licht

Steine wie Skulpturen

schreiben ein Gedicht

 

Felsen gleichwie Schlösser

prunken ganz in rot

Türme wie von Burgen

bieten Schutz in Not

 

Gestalten so verwittert

steh'n in Reih und Glied

Ach wie es mich zu diesen

Sandsteinfelsen zieht!

 

 

 

 

 

'Magische' Plätze

 

 

Um Orte zu sehen und zu erleben, die eine besondere Kraft ausstrahlen, muss man kein Geomantiker oder Esoteriker sein, es genügt, dass man sich dafür sensibilisiert. Findet man einen, kann man sich mit ihm vertraut machen. Das geht nur so, dass wir uns niederlassen und zur Ruhe kommen. In der Geschwindigkeit und Unruhe, in der wir für gewöhnlich leben, kommen wir mit der Natur nicht in Resonanz. Das geht nur, wenn wir selbst ruhiger werden und uns auf das einlassen, was da ist. Erst dann wird man entdecken, dass die Natur auch lebt.

 

Wenn man etwas länger verweilt, vielleicht sogar öfter kommt und sich mit einem Ort vertraut macht, kann er einem viel geben. Umgekehrt stärken und ehren wir solche Plätze, wenn wir i h n e n unsere Aufmerksamkeit schenken: mit einem stillen Verweilen, einem Dank, einem Lied, mit ein paar Blumen, dem Aufrichten eines Steines, o.Ä.  So kennt man es seit uralten Zeiten. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

DAS BRIESETAL

 

 

Ein Specht klopft

Da höre ich

Die Stille

 

 

 

 

 

 

Das Nächtigen im Freien

 

 

 

Ein besonderes Erlebnis ist es, an einem persönlichen Kraftort in der Natur zu übernachten. Da können sich andere Dimensionen öffnen und einem besondere Träume gegeben werden. Ein großes Beispiel ist der biblische Jakob mit seinem Traum von der Himmelsleiter (1 .Mose 28), der am nächsten Morgen zum Dank den Stein mit etwas Öl weihte, der ihm als Kopfkissen diente.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besondere Berge

 

 

Bei vielen Völkern gab und gibt es Berge, die man als 'heilig' empfand und ehrte: der Horeb im Sinai, der Kailash in Tibet, der Fujijama in Japan, Croagh Patrick in Irland, der Athos in Griechenland, der Kilimandscharo in Tansania, der Uluru in der zentralaustralischen Wüste, die Black Hills in Nordamerika. Sie haben oft eine besondere Form und eine machtvolle Erscheinung. Sie sind dem Himmel nahe und galten als Sitz der Götter. Sie waren für Neugierige tabu, nicht aber für Pilger, Gott- oder Visionssuchende.

 

Auch wenn man nicht das Matterhorn vor der Haustüre hat, kann man die Hügel und Berge besteigen, die man in der Umgebung findet. Man kann überall etwas erleben, wenn man 

offenen Sinnes in die Höhe steigt. Man wird immer auch ein Stück verwandelt und sieht die Welt mal aus einer höheren Perspektive.

 

 

 

 

 

Alte Bäume

 

 

Unter einem alten, ehrwürdigen Baum zu stehen, ihn zu berühren, ihn zu betrachten, löst in vielen Menschen etwas aus. Sie sind nicht nur für uns, sondern auch für ihre Umgebung vielleicht so wichtig wie alte, erfahrene Menschen für eine menschliche Gemeinschaft. Wir sollten sie auf jeden Fall schützen und bewahren!

 

Besondere Bäume und Wälder waren unseren Vorfahren heilige Stätten. Hier fanden Volksversammlungen, Gerichte und Rituale statt. Noch heute haben wir Relikte davon in der Dorflinde, dem Maibaum, der Pappelallee, dem Richtbaum, dem Weihnachtsbaum. Noch heute kündigen manche Namen davon wie Lichtenhain, Heidenau, Heidenfals. Von einem heiligen Baum durfte man keine Zweige nehmen, geschweige denn ihn fällen. Ein Stück davon ist immer noch in uns lebendig. Auch ohne religiöse Tabus können wir daran anknüpfen. 

 

 

 

Die 'Dicke Marie', eine alte Eiche am Tegeler See, Berlin

  Der Urwald Sababurg in Nordhessen

 

 

 

 

 

Steinheiligtümer

 

 

 

Es gibt sie nicht nur in Irland und England. Die Megalithtempel in Norddeutschland liegen meist wie in einem Dornröschenschlaf in der Landschaft, als sei ihnen in den vergangenen Zeiten so wenig Aufmerksamkeit zuteil geworden, dass sie kaum noch zu den Menschen sprechen.

 

 

 

 

Boitiner Steintanz

 

 

 

Ein Ort kann schlummern,

er kann auch verwaisen

Ein Ort kann erwachen,

wenn wir zu ihm reisen,

 

ihn sehen, verweilen,

etwas singen und summen, 

mit ihm etwas teilen -

dann ist es gelungen

 

 

 

 

 

Der ‚Steintanz‘ von Boitin in Mecklenburg-Vorpommern, die größte erhaltene Steinkreis-Anlage in Norddeutschland. Bild: Wikimedia Commons.

 

 

 

Sakrale Orte

 

 

Ob man sich in einer einfachen Dorfkapelle besonders wohl fühlt oder vom Licht einer alten Kirche berührt wird – auch kirchliche Räume sind oft Orte der Kraft. Besonders alte Kirchen stehen oft auf kraftvollen alten Orten oder entfalten selbst durch ihre Architektur, ihre Fenster und Symbole ein starkes Feld. Die stärksten Punkte oder Bereiche sind oft der Altarbereich oder die Vierung, wo sich das Lang- und das Querschiff kreuzen. Man kann hier selbst seine Erfahrungen machen, wenn man sich einmal dafür sensibilisiert, wo man sich selbst am besten und kraftvollsten fühlt. Manchmal ist er in der Krypta, manchmal in einem Kreuzgang. Sehr deutlich ist vice versa es bei neuen Kirchen, die irgendwo erbaut wurden. Man spürt sofort, dass ihnen etwas Wesentliches fehlt.

 

 

   Wallfahrts- und Marienkapelle in Ettenburg am Untersberg

 

 

 

Heilige Quellen

 

 

Sie gibt es in Europa und darüber hinaus in nicht kleiner Zahl. Teilweise ist es bis heute üblich, dort Gaben niederzulegen und Gebete zu sprechen. Das klare und frische Wasser wird oft zu Heilzwecken genutzt. Ihre Bedeutung erlangten manche schon in der Urgeschichte.

 

 

 

 

 

Moore

 

 

 

Hochmoor Kaltenbronn

 

Gebor'n aus tausendfachem Tod

wuchs meterhoch das Moor heran

Die Blumen, Gräser, Moose starben,

erstickten, wurden Torf sodann

 

Verloren war das Leben nicht 

Es hat selbst dort bis heut' Bestand

Nur musst‘ bescheidener es werden

Wie still gelassen ich es fand

 

 

 

 

 

 

 

 

Seen

 

 

 

Der Herrenwieser See

 

 

Still und schwarz

liegt der See. Im Morgenlicht

Eine Seerose

 

 

 

 

 

 

Feldberger Seenlandschaft

 

Die Gletscher Skandinaviens
wuchsen einst rasant
und schoben sich weit vor
bis hin ins deutsche Land

 

Hunderte von Metern hoch
stand starr und schwer das Eis,
begrub, bedeckte alles
ins Totenhemd schneeweiß

 

Die Bäume war‘n geflohen,
die meisten Tiere auch
Nur Flechten konnten bleiben
und noch so mancher Strauch

 

Ja, viele tausend Jahre
musst' man im Kühlhaus sein
Dann kam die Wärme wieder -
die Gletscher kehrten heim

 

Der Höhlenbär war tot,

und auch das Waldnashorn
Der Mensch musst‘ and‘res jagen

und man begann von vorn
 

Die Bäume kehrten wieder,

die Tiere lebten auf

Der Mensch wurd‘ wieder froh

und bunt der Jahreslauf

 

So mancher Stein blieb liegen
aus Skandinaviens Erd'

Und viele Seen entstanden,

an die man heute fährt

                

So schön ist dieser Ort,

aus Tod wuchs neues Leben
Nur, Mensch, bedenk die Mächte,
halt Maß in deinem Streben!

 

Anm.: Die Feldberger Seenlandschaft ist wie die Mecklenburgische Seenplatte ein Geschenk der letzten Eiszeit. Die tiefen langgezogenen Seen und die teilweise steil aufragenden Uferwälder erinnern manchmal an kanadische Landschaften. Die Gletscher der sog. Weichseleiszeit, die vor 115.000 Jahren begann, waren alles Gletscher aus Skandinavien, die nach Süden wuchsen und auf dem Höhepunkt vor 19 000 Jahren bis in den heutigen Spreewald vorrückten. Sie schoben dabei eine Menge Material vor sich her (‚Moränen‘). Zuhause waren sie bis zu 3000 m hoch, an ihrer Stirnfront z.B. in Mecklenburg-Vorpommern immer noch einige hundert Meter. Das abfließende Schmelzwasser bildete tiefe Rinnen, die als Seenlandschaft bis heute überdauerten, weil sie durch den Regen immer wieder gespeist wird. Die gewundenen Ufer sind die Endlinien der einstigen Gletscherriesen, die vor 15 000 Jahren viel Gestein und Geröll zurückließen, das einfach liegen blieb und noch heute zu sehen ist.

 

Flüsse, Wasserfälle, Täler und Schluchten

 

 

 

 

 

 

 

 

Den Wildbach hält

niemand auf. Auch Felsen

stehen Spalier 

 

 

 

 

Als Feenring oder Hexenring  bezeichnete man im Volksglauben ringförmige Strukturen, die im Grasland, in der Wüste oder (von Pilzen) im Wald gebildet werden. Man sah hier das wunderbare Wirken übernatürlicher Kräfte und ihre Manifestation. Man hat heute manches wissenschaftlich erklärt - was aber dem großartigen Phänomen keinen Abbruch tut!

 

 

 

 

 

 

 

Es gibt noch Orte, die ihr Geheimnis haben wie

Wistman's Wood in Dartmoor, Devon, Südengland

 

 

 

 

 

 

Kamtschatka, eine vulkanreiche Halbinsel in Ostsibirien: Ein Paradies, weil der Mensch hier noch nicht überall ist, die Erde ihr Feuer zeigt und die Natur ihren Reichtum noch weitgehend hat.

 

 

 

 

 

 

 

Das Geschenk der Wüste

 

 

Die Wüste kann dir alles nehmen
Die Wüste kann dir alles geben
Die Wüste lehrt den Wert des Wassers
Und das Glück des Einfach-leben!

Die Wüste ist ein heißer Ofen
Die Wüste prüft auf Herz und Nieren
Die Wüste lehrt das lange Schweigen
Und wie es ist, zu akzeptieren

Die Wüste lässt dich lange dürsten
Die Wüste kann dich schnell verbrennen
Die Wüste lehrt das Wesentliche
Und sich vom ‚Zu viel‘ zu trennen

Die Wüste führt dich in die Irre

Die Wüste hast du trotzdem gerne

Die Wüste hat die schönsten Farben

Und nachts zeigt sie dir so viel Sterne

 

 

 

 

 

 

 

Buchtipp:

 

 

 

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© Jürgen Wagner