Natur & Spiritualität Die Liederoase
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Berge

 

 

 

 

 
 
 

Die Berge sind ein Ergebnis des feurigen und bewegten Innenlebens der Erde. Vor mehr als 200 Millionen Jahren gab es nur einen einzigen Kontinent: den Ur-Kontinent Pangäa. Der lag inmitten eines riesengroßen Ur-Ozeans. Die Strömungen, die unterhalb des Kontinents verliefen, zerrten so sehr an ihm, dass er eines Tages auseinanderbrach. Die Bruchstücke - die sogenannten Kontinentalplatten - drifteten zuerst auseinander und dann wieder aufeinander zu. Wo sich die Kontinentalplatten bewegten, entstanden die großen Gebirge dieser Erde. Als die eurasische und die indische Platte aufeinander trafen, entstand der Himalaya, beim Zusammenstoß von Afrika und Europa die Alpen.

 

In den Mythen waren die Berge, die bis in den Himmel ragten, Sitz der Gottheiten und Inbegriff der Erhabenheit. Aus indianischer Tradition, aber auch aus dem Neuen Testament (Mt 13/24) ist überliefert, dass man zum Beten auf einen Berg ging: man machte sich einfach mal die Mühe - und erlebte dann auch etwas mehr. Die Berge waren Orte der Zuflucht und der Hilfe (Psalm 121/1). Märchen und Sagen haben ebenfalls beschrieben, was wir dort erleben: eine Transzendenz des Alltäglichen und eine geheimnisvolle Welt, die in die Höhe, aber auch in die Tiefen geht.

 

 

 

 

 

 

Enzian

 

 

 

Droben wetteifern

mit der Bläue des Himmels

Fünf zarte Flügel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf- und Abstieg

 

 

 

Den Berg erklimmen, den Höhenweg gehen

Die Welt doch einmal von oben besehen

Doch dann auch der Abstieg auf steinigen Wegen

um neu zu begrüßen das tägliche Leben

 

 

 

 

 

Bild © paulprescott72 - CanStockPhoto

 

 

 

 

 

Sitting on top

the world is full of dignity

 

The early morning mist

doesn't cloud the peace of this day

 

 

 

 

 

 

 

 

In den Bergen von Zhangjiajie

 

 

 

Da, wo die Berge schweben

und Tiefen weit entflieh’n,

wo Felsen lichtwärts streben,

und Nebelschwaden zieh’n,

 

wo Felsennadeln ragen

und Kiefern knorrig steh’n,

wo starke Winde jagen

ist eine Welt zu seh’n,

 

die wir als Fremde schauen

und lange stille steh’n,

wo wir erneut vertrauen,

entrückt von dannen geh‘n

 

 

Die zentralchinesische Provinz Hunan birgt eine einzigartige Sandstein- und Karstlandschaft mit vielen knorrigen Kiefern. Sie könnte aus einer anderen Welt sein. So diente sie denn auch als Kulisse für den Film ‚Avatar‘ und lockt seitdem immer mehr Touristen an, die diese Bergwelt im Zhangjiajie-Nationalpark im Original sehen möchten.

 

Bis die Seele nachgekommen

 

 

 

Himalaya, das ‚Haus von Schnee‘
Ein Forscher hatte die Idee
Dort etwas Neues zu entdecken
Zu allgemeinen Wissenzwecken

 

Nahm mit sich Träger aus dem Land
Die er in kleinen Dörfern fand
Ein Sherpa kannte wohl die Pfade
So brach man auf - doch wurd's die Plage!

 

Schon nach dem ersten steilen Pass
War’n alle fertig, alle blass
Man ruhte aus, genoss die Sonne
Die Aussicht und die weiße Wonne

 

Der Forscher trieb zur Eile an
Er hatte einen klaren Plan
Doch all die Leute aus dem Lande
Die nahm er wahr nur ganz am Rande

 

Die sprachen: Herr, wir sagen Dir
Wir sind nicht faul, wir warten hier
Lass und die Zeit und sei besonnen
Bis uns're Seelen nachgekommen

 

 

 

 

 

 

Blick auf den Ama Dablan © Daniel Prudek - Fotolia.com

 

 

 

 

DER DRUIDENHAIN

 

 

Ob sich Druiden hier mal trafen

beratschlagten im stillen Hain,

den Austausch pflegten insgeheim –

um nächtens auch noch da zu schlafen?

 

Ob sie – des Volkes Wohle eingedenk –

das Tor zur Anderswelt auftaten,

damit die könne ihnen raten -

für blut‘ge Opfer als Geschenk?

 

Ob sie Gerechtigkeit erwirkten

für ihren Stamm und ihre Welt,

ob sie heilten, was zerfällt -

mit Ritualen was bewirkten?

 

Wir werden es wohl nie erfahren,

doch selber können wir hier sein,

ein Gast im mächtig stillen Hain -

Mag sich uns etwas offenbaren?

 

 

 

 

 

 

 

 

DER TEUFELSTISCH

 

So manchmal ist der Teufel los,

da wird das Kleine schnell mal groß

Stabiles, das fällt auseinander

und macht auf Erd ein Durcheinander

 

So war es nicht im Pfälzer Land,

das lag so ruhig, fast wie gebannt

Da musste endlich was gescheh’n!

Der finst’re Bruder musst‘ nachseh’n

 

Die Arbeit, die war schnell getan

Das Volk wurd‘ lustig und spontan

und doch verlor’s den Glauben nicht

Nur tat sich’s schwer mit dem Verzicht

 

Am Abend war sein Hunger groß

‚Wo find ich einen Rastplatz bloß?‘

Er packte sich zwei Felsen frisch

und baute einen Riesentisch

 

Da speiste er und ließ sich’s schmecken

grad wie die Ritter und die Recken

Dann ging der Teufel einfach fort

und ließ den Tisch an diesem Ort

 

Doch sollte einer es hier wagen

bei Nacht den Meister was zu fragen,

der hüte sich und bleibe leise -

dann kriegt er auch noch eine Speise

 

 

Im Pfälzer Wald gibt es mehrere solcher sagenhaften Pilzfelsen, die durch Verwitterung des Buntsandsteins entstanden sind. Der bekannteste ist der in Hinterweidenthal, der zum Wahrzeichen einer ganzen Gegend geworden ist. 

 

 

 

 

 

 

Findelkinder 

 

 

Die alten Steine, sieh, sie leben!

Mit Mineralien aus dem Regen

Sie bilden runde Formen, Kreise

nach der hohen Sterne Weise

 

Sie wachsen, können sich bewegen

und zeigen uns: auch Steine leben!

Vermehren sich und schwingen leise

Man sagt, sie machen gar Geräusche

 

Aus purem Sand sind sie geworden

Man findet sie an manchen Orten

we hingerollt und aufgestellt

Ein Wunder mehr in uns’rer Welt!

 

 

 

„Trovanten“ sind Steine aus zementiertem Sand und Mineralsalzen, die man in Anlehnung an das italienische ‚trovanti‘ ‚gefundene Kinder‘ nennt. Von den Einheimischen werden diese auffälligen runden Steinformationen "die Steine, die wachsen" genannt. Es wird viel über sie erzählt, z.B. dass man sie manchmal hören kann. Sie sind 6 Millionen Jahre alt, entstanden aus einem Sandsediment. Es gibt sie in Größen bis zu 10 Metern. Sie kommen gehäuft im Bezirk Valcea in Siebenbürgen/Rumänien vor, vergleichbare Felsformationen gibt es aber auch in Russland, Kasachstan, Tschechien und an anderen Orten der Welt. In Rumänien gehören sie zum UNESCO-Naturerbe. Nach heftigen Regenfällen beginnt die Oberfläche des Steins, Klumpen und Unebenheiten zu bilden. Wenn die Klumpen bis zu einer bestimmten Größe wachsen, brechen sie vom Muttergestein ab und beginnen noch schneller zu wachsen. Wissenschaftler behaupten sogar, dass diese Steine atmungsfähig sind, aber der Prozess ist sehr langsam mit einem einzigen Atemzug, der bis zu zwei Wochen dauert. Jedenfalls nehmen die Steine die Mineralien aus dem Regen auf und bauen sie bei sich ein. Sie wachsen zylindrisch/phallisch, kugelförmig und sphärisch. Schneidet man die Steine in zwei Hälften, entdeckt man Jahresringe wie bei den Bäumen, die Rückschlüsse auf das Alter zulassen. Manche bezeichnen diese geheimnisvollen Steine als ‚anorganische Form des Lebens‘. Die vielleicht interessanteste Fähigkeit der Trovanten ist ihre Fähigkeit, sich von alleine zu bewegen, innerhalb von zwei Wochen etwa 2,5 mm weit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Buchtipp

 

 

 

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© Jürgen Wagner