Natur & Spiritualität Die Liederoase
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Jahr und Tag

 

 

 

Es sind die Rhythmen der Sterne, die unsere Zeit bestimmen: ein Jahreslauf ist ein Lauf der Erde um die Sonne. Ein 'Monat' ist ein Umlauf des Mondes um die Erde.  Ein Tag ist in etwa in eine Drehung der Erde um ihre Achse. Nur die 7-Tage-Woche scheint eine 'lediglich' religiös-kulturelle Festlegung, die aber ihrerseits einen Monat sinnvoll vier-teilt.

 

 

 

E I N E  W O C H E

 

 

 

DER MONTAG
 
 
Der Mond regiert den ersten Tag
das Leben wandelt sich ohn' Frag
Die Woche hebt nun wieder an
Mög' Segen ruh'n auf dem Anfang!
 
Es darf ruhig etwas Neues werden
und etwas Altes darf auch sterben
Gefühle wogen auf und ab
Das Leben hält uns stets auf Trab
 
Ich bleib in meiner inn'ren Mitte,
geh achtsam alle meine Schritte
und lasse alle meine Sorgen
Heut ist der Tag - und morgen morgen
 
 
Der Montag ist dem MOND gewidmet. Er ist eigentlich der Mond-Tag, der Dies Lunae, der Tag der Mondgöttin Luna. Er folgt dem Sonn(en)tag und läutet die Arbeitswoche wieder ein.
 
 
 
Durch das vorangegangene Wochenende sind viele noch im Entspannungs-Modus und tun sich schwer, wieder in den Alltag zu kommen. So bekannt wie der Montagmorgen-Blues sind Montagsgeräte und -fabrikate, die von müden Arbeitern nicht sorgfältig genug gefertigt würden.
Der Mond hat größeren Einfluss auf die Erde als wir ahnen. Er erhellt nicht nur die Nächte, steuert nicht nur die Gezeiten, sondern mit ihm pulst unauffällig auch alles, was mit dem Wasser lebt: Bäume z.B., aber auch die anderen Wesen. Außerdem bremst er die Erdrotation. Ohne ihn würde sich die Erde drei mal schneller um ihre Achse drehen. Es gäbe ständig Windbewegungen von 300-500 km/h. Die Temperaturen in Mitteleuropa lägen im Sommer bei etwa 60 Grad Celsius, im Winter bei klirrenden minus 50 Grad. So mag dieser erste Tag der Woche auch etwas an LUNA erinnern und an den großen Rhythmus, in dem wir Woche für Woche, 'Monat' für 'Monat' mitschwingen.
 
 
 
 
DER DIENSTAG
 
 
Der Dienstag ist dem TYR geweiht,
der Auseinandersetzungen nicht scheut
Entschlossenheit ist heut gefragt,
dass man was anpackt und was wagt
 
Das Missverständnis wird geklärt,
Papierkörbe heut früh geleert
Das Formular wird ausgefüllt,
das Klo geputzt, der Platz entmüllt
 
Die lange Bank wird heut verkürzt,
das Essen kräftiger gewürzt
Ach, wie frei ist man im Leben,
wenn man nicht zögert, was zu geben!
 
 
Der Herr des Dienstags ist der MARS, er ist der "dies martis", germanisch der Tag des TYR (Tuesday). Nach dem etwas ruhig verträumten Mon(d)tag soll man am Dienstag seine Sachen mal richtig angehen. Deshalb kommt hier die aggressive (wörtlich: herangehende) Kraft zum Zug. TYR ist der älteste Vater-, Himmels- und Lichtgott unserer Vorfahren. Er war der ehrenhafte, opferbereite, mutige und geschickte Kämpfer, nicht der Haudrauf. Er legte sogar seine Hand in das Maul des (Fenris-)Wolfes, um ihn zu bändigen. So konnte er zugleich auch der Beschützer des Rechts und des Things sein. Schwert und Speer sind seine Insignien, der Pfeil/Speer seine Rune.
 
 
 
DER MITTWOCH
 
Nun geht es in die Wochenmitte
Der WODAN lenkt heut' uns're Schritte
Ein Geisteshauch mag uns berühr'n
und uns zu Neuem inspirier'n
 
Was uns erregt, was uns ergreift
das nährt und schult auch uns'ren Geist
Sich hinzugeben an die Welt,
ist das, was heute wirkt und zählt
 
Als Unglückstag war er bekannt
und wurd' dem Gotte aberkannt
Wir kehr'n zur Weisheit doch zurück,
zum schlichten Sein im Augenblick
 
 
Der Mittwoch ist eigentlich der Wodanstag, englisch: Wednesday. WODAN ist der Gott der Erregung und Ekstase mit schamanischen Wurzeln. Die Erregung kann sowohl inspirativ (poetisch) wie auch emotional (wütend) sein. Beides zusammen ergibt Magie. Doch man fürchtete christlicherseits die Macht des alten Allvaters und dessen Konkurrenz zum neuen Vatergott. Deshalb wählte man den neutralen Namen 'Mittwoch', die Mitte der Woche - gerechnet ab Sonntag. Der Tag, der eigentlich dem weisen und höchsten Gott gewidmet war, geriet so in den 'Schatten', zu einem Unglückstag. Die Läden waren nachmittags geschlossen, manche fasteten sogar.
 
 
DER DONNERSTAG
 
Der Donnergott regiert den Tag
DONAR macht' s mit einem Schlag
Ob große Arbeit, ein Konflikt,
wie riesig ein Problem auch ist,
 
man geht es an mit Mut und Kraft
Schritt um Schritt wird was geschafft
THOR weiß, wo der Hammer hängt,
doch auch, wie man die Erde tränkt
 
Ein reicher Tag soll es heut werden
Wie immer er sich möchte färben:
bleib treu im Kleinen, zuverlässig,
gradlinig, aufrecht, nie gehässig
 
 
Der Tag steht im Zeichen des Jupiter (fr. jeudi), dem der Donnergott DONAR/THOR bei uns entspricht. THOR war bei der Landbevölkerung der beliebteste und verehrteste der Götter: geradlinig und hilfsbereit zu seinen Freunden, zornig zu seinen Feinden. Vor allem mit den Riesen legte er sich immer wieder an. Seine Kraft zeigt sich in der Natur in der Gewalt von Blitz und Donner - und mit dem Regen kam auch die Fruchtbarkeit des Landes. Sein Zeichen ist ein magischer Hammer, der wie ein Bumerang wieder in die Hand zurückkehrt. Der Hammer-schwingende Gott lässt sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen. Sein Baum ist die Eiche, sein Tier der Ziegenbock. Im Mythos fährt er auf seinem Streitwagen, der von zwei Böcken gezogen wird. Beschrieben wird er so, wie man sich einen Wikingerkrieger vorstellt: groß, kräftig gebaut und mit dichtem rotem Bart.
 
 
DER FREITAG
 
 
Heute ist der FRIJA-Tag
Die Göttin hütet den Vertrag
Familie, Ehe, Haus und Herd,
darin das Feuer glüht und zehrt
 
Das Weibliche geht heut voran
Einfühlsamkeit ist nunmehr dran
Empfänglichkeit, Intuition,
Weit- und Umsicht, Emotion,
 
Ein Sinn für Schönheit, das Detail,
die Hingabe ans täglich Allerlei
Man pflegt die Kommunikation
Das wird ein Tag in goldenem Ton!
 
Thank God it's Friday! Heute zielt der Tag auf's Wochenende, früher war er der Tag der Venus (fr. vendredi) bzw. Frigga/Frija (engl Friday) und wurde gerne für Hochzeiten verwendet. Im Christentum war der Karfreitag wegen des Todes Jesu ein Fastentag mit ernstem Charakter. Frija/Frigga war die Göttin der Ehe und Sippe, des Herdfeuers und der Ordnung, der Eide und Bünde. Sie steht im Grund für die germanische und nordische Frau des Hauses, zurückhaltend, aber seherisch begabt und immer ahnend, wohin der Hase läuft.
 
 
 
DER SAMSTAG
 
Der Sabbat ist der Ruhetag
und eine wahre Himmelsgab‘
Das Schuften hat auch mal ein Ende
Der heut’ge Tag, der bringt die Wende
 
Das Wochenende ist nun da
Erholung schon zum Greifen nah
Zuvor sind wir noch fleißig, rege 
mit Einkauf, Hausputz, Körperpflege
 
Das Leben braucht Struktur und Rhythmus
Mit Ruh‘ & Arbeit geht der Zyklus
Saturn ist der Gebieter heut‘,
belohnt, wer Disziplin nicht scheut
 
Als 'Sonnabend' galt der Samstag schon früh als Vortag des Sonntags und läutete diesen ein mit Reinigungsarbeiten, Körperreinigung, Essensvorbereitungen. Auch das heute so gefeierte 'Wochenende' rückt den Samstag an den sonntäglichen Feiertag heran. Das entspricht seiner ursprünglichen Herleitung aus dem jüdischen 'Sabbat' (ahd. sambaztag), des heiligen Ruhetags. Da das Christentum diesen Ruhetag auf den Auferstehungstag verlegte, wurde der Samstag ein Tag zwischen Arbeit und Ruhe.
 
Im englischen 'Saturday' sieht man noch den alten Patron dieses Tages, Saturn, den Gott des Ackerbaus. Er steht für Struktur, Gesetz, Verantwortung, Disziplin, Ausdauer.
 
 
 
DER SONNTAG
 
Der Tag, an dem die Sonn aufgeht,
an dem das Leben aufersteht,
an dem man feiert, dankt und singt,
sich festlich kleidet, sich besinnt
 
Der Tag, an dem die Arbeit ruht,
an dem man Zeit hat, wenig tut,
an dem man beieinander ist,
den Alltag eine Zeit vergisst
 
Ein Tag zum Gang in die Natur,
zur Pflege unserer Kultur,
zu Spiel und Mär bei Kerzenschein:
die Freiheit will gestaltet sein!
 
Der Tag der Sonne ist von seiner Symbolik her eigentlich der Tag der zeugenden, schöpferischen Lebenskraft. Kreativität, Lebensfreude, das Licht des Geistes zeichnen ihn aus.
Kaiser Konstantin erhob 321 den Dies solis, den Sonnentag, zum für alle verpflichtenden Ruhe- und Feiertag, der sowohl den Mithras- wie den Christusanhängern entgegenkam. Das diente damals dem Kaiserkult und der Stabilisierung des Reiches, denn er repräsentierte selbst den sol invictus. Nur dringende landwirtschaftliche Tätigkeiten durften an diesem Tag erledigt werden, auch die Gerichte hatten Pause. Das gilt im Prinzip noch heute, dass dringende, auch maschinelle Arbeiten zugelassen, aber der Sonntag von der Verfassung geschützt wird.
 
Er wird von Christen als christlicher Sabbat am ‚Tag des Herrn‘ (fr. dimanche – von dies dominicus) mit Gottesdienst gefeiert. Andere nutzen ihn für Ausflüge, zum Ausruhen und für die Familie. Wer weder in eine christliche Gemeinschaft noch in eine Familie eingebunden ist, zudem wenig Natur um sich herum hat, weiß oft nicht, was er mit diesem 'leeren' Tag anfangen soll, den er als langweilig, fast sinnlos empfindet.
 
 

 

 

Das Jahr

 

 

 
20. März - 20. April
 
Die Keime brechen durch die Erde
damit ein Neues wieder werde
Durchsetzungskraft und Kampfesgeist:
alles nach vorn, was WIDDER heißt


 
20. April - 21. Mai
 
Die Wurzeln langsam hinaustreiben
und kraftvoll in der Erde bleiben
Dann ist das Leben zu genießen
kann für den STIER in Ruhe fließen


 
21. Mai - 21. Juni
 
Die Luft erfüllt von leisem Summen
Es regt, bewegt sich, ist am Brummen
Der ZWILLING zeigt sich ungeniert
ist mitteilsam, gesellig, interessiert

 

 

21. Juni – 23. Juli
 
Die Blüten sind bereits befruchtet
In Heimlichkeit wird nun geschuftet
Die Kraft im Inneren gesammelt
Der KREBS sich allzu gern verrammelt


 
23. Juli – 23. August
 
Der Sommer steht in voller Pracht,
zeigt sich mit aller seiner Macht
mit üppiger und reifer Frucht
Der LÖWE seinesgleichen sucht


 
23. August – 23. September
 
Die Zeit der Ernte fordert viel
Ausdauer, Sorgfalt sind kein Spiel
Genauigkeit ist nun gefragt
Die JUNGFRAU bringt es an den Tag

 

 

23. September – 23. Oktober
 
Der Ausgleich zwischen Tag und Nacht:
die Harmonie ist wiederbracht
Ruhe, Schönheit, stilles Streben
Die WAAGE kann uns sehr erheben


 
23. Oktober bis 23. November
 
Der Herbst kommt, mit ihm SKORPION,
das tief Verborg’ne in Aktion
Natura stirbt und wandelt sich,
mit Farbe, Leidenschaft, Gewicht


 
23. November – 21. Dezember
 
Winde über leere Felder geh’n
Ein weiter Himmel ist zu seh’n
Klare Nächte und ein großes Sehnen
Der SCHÜTZE möchte sich ausdehnen


 
21. Dezember – 21. Januar
 
Die längste Nacht ist nun gekommen
Von Dunkel, Kälte ganz benommen
braucht es Härte, Widerstand und Pflicht
STEINBOCK gebiert das neue Licht


 
21. Januar – 19. Februar
 
Vom Winter hat man jetzt genug
der Sinn steht eher nach Unfug.
Bringt uns Ideen allerlei:
Originell, der WASSERMANN: und frei


 
20. Februar – 19. März
 
Geselliges Treiben ist nunmehr vorbei
Das Leben fließt jetzt einwandfrei
Verständnis, Intuition und Phantasie
Der FISCH ist einfühlsam, ist ein Genie

 

 

 

Wintersonnenwende - Die geweihten Nächte

 

 

Den Geist des Friedens zu bewahren,
mit der Liebe nicht zu sparen,
den Christ in sich zur Welt zu bringen,
das eig’ne Lied fröhlich zu singen


Das Licht in sich nicht zu verbergen,
das Schwache hilfreich zu verstärken:
so werden wir gut überwintern
- doch nicht alles hier verhindern

 

 

 

 

 

Vorfrühling

 


Die Sonne blühte heute hier
durch Narzissen, die man mir
so gastlich in mein Haus gebracht -
da war der Lenz schon leis erwacht

 

 

 

 

Eostre

 

ist das im Osten aufgehende Morgenlicht (die Morgenröte) sowie das junge Frühlingserwachen. Beides wurde im deutsch- und englischsprachigen zur anbrechenden Frühlingszeit besonders geehrt und als Göttin personifiziert. So nannte man auch das christliche Auferstehungsfest nach ihr das Osterfest (Easter), denn auch im Neuen Testament kennt man das frühe Osterlicht (Mk 16/2). Der heute meist verwendete Name 'Ostara' wurde von Jacob Grimm rekonstruiert, ist aber nicht belegt. Hier ein eigenes Lied nach der Melodie von Giovanni Giacomo Gastoldi (1591), die sowohl als Volkslied (An hellen Tagen) wie auch als christliches Lied bekannt ist ('In dir ist Freude')

 

 

 

Mandelblüte, Sandhaase - Pixabay

 

 

 

Maiblüte

 

Welch ein Drängen, welch ein Kleiden!
Welch ein Blühen, welche Zier!
 Bäume, die sich prachtvoll neigen,
rufen mich so laut zu dir

 

 

 

 

 

Ostern

 

Lange geschlafen, lange geruht
Ich will heut’ was machen, ich fass’ wieder Mut
Um mich Erwachen, was für ein Grün!
Ich kann wieder lachen, die Erd’ wieder blüh’n

 

Lange gelitten, lange entbehrt
Ich möcht’ wieder leben, möcht’ sein unbeschwert
Um mich die Sonne, das goldene Licht
So seh’ ich die Wonne und spür’ was ausbricht

 

Lange alleine, lange für mich
Ich finde das reicht, denn ich suche Dich
Um mich das Sprießen, der zarte Beginn
So bin ich berührt, so ahn’ ich den Sinn

 

‚Auferstehung’, das sollten wir feiern!
Die Glieder fühle ich immer noch bleiern
Nach all den Toden, die ich erfuhr
Nun ist sie zurück, die Lebensspur

 

 

 

Johannisfeuer © imago13 - Fotolia.com

 

 

Sommersonnenwende

 

 

Die Höhe des Lichtes, der Gipfel der Kraft
Es blüht, alles drängt und steht voll im Saft
Ein Feuer der Dankbarkeit lasst uns entzünden,
uns tanzend, singend mit dem Lichte verbünden


Die Frucht ist im Werden, die Erde im Schwange
Das Feuer, es zuckt und es sprühen die Flammen
Der höchste Punkt wird heute verlassen,
doch wartet so viel, was wir noch nicht fassen

 

 

 

Lughnasadh


Zur Zeit der allergrößten Hitze,
da feierte man Lichtgott Lugh
Die Sonne drückt, ach wie ich schwitze!
Zu ihr jedoch geht der Bezug

 

Die Erde trägt viel Korn und Früchte,
die Zeit der Ernte ist nun da
Die Frucht der ganzen langen Arbeit,
sie ist jetzt zum Greifen nah

 

Wir kneten, backen einen Laib
und essen ihn mit Dank, fürwahr!
Es finden sich auch Mann und Weib,
versprechen sich für's erste Jahr

 

 

 

Lughnasadh (sprich: Luu-NA-sad oder Luu-NA-sa), bedeutet in der keltischen Sprache „Zusammenkunft im Namen des Lugh“. Das Augustfest in der Nacht auf den 1.8. ist kein Erntedankfest mit der Fülle all der Früchte des Herbstes, aber doch ein Fest der beginnenden Ernte, der wärmenden Sonne und der Erde, die die goldenen Ähren des reifen Korns hervorbringt. Gewidmet ist das (irische) Fest der Sonne in Gestalt des LUGH, dem keltischen Sonnen-, Korn- und Erntegott.

Es bietet Gelegenheit, sich ganz bewusst Sonne und Erde zuzuwenden und dankbar zu sein für 'unser täglich Brot'. Tatsächlich buk man traditionell einen Laib Brot aus dem ersten Getreide und verzehrte es feierlich in Gemeinschaft. Daher rührt der andere Name des Festes: Lammas (Laib-Messe).

Lughnasadh diente neben Sportwettkämpfen, Ritualen und dem Entzünden von Feuern auch als eine Art Hochzeitsbörse. Schloss ein Paar an diesem Tag die Ehe, konnte es sich nach einem Jahr wieder trennen. Mit dieser Probeehe hatten die Paare genügend Zeit, sich kennenzulernen und festzustellen, ob sie sich ein gemeinsames Leben vorstellen konnten. War dem nicht so, konnten sie sich nach Ablauf des Jahres ohne Risiko wieder voneinander trennen.

 

Bild © haitaucher39 - fotolia

 

 

 

Sommerhitze

 


Schwarze Kerne, rotes Fleisch,
grüne Schale - diese Speis'
hilft mir oft bei großer Hitze,
wenn ich leide und viel schwitze

 

Kühles Wasser mit Limone
oder Fruchtsaft mit Zitrone
bringen neue Energie,
lösen alle Apathie

 

Eiskaffee und ein Schuss Sahne,
Fruchteis, obendrauf Banane
lassen Sommerglut verschwinden,
steigern unser Wohlbefinden

 

Grünes Blätterdach, das hilft!
Selbst die Vögel und das Wild
suchen hier sich stets Erholung
in des Waldes kühler Wohnung

 

Sollte alles nicht genügen,
ich der Hitze doch erliegen,
gibt‘s noch diesen alten Rat:
kalte Dusche, kühles Bad

 

 

 

© pilipphoto - Fotolia.com

 

 

 

Erntedank


Ein Ritual schafft diese Räume
zum Sehen, Spüren, was da ist,
wie reich und königlich wir leben,
wie schnell man alles dies vergisst

 

Der Himmel braucht nicht uns're Lieder,
die Erde braucht den Mensch, der weiß,
wie kostbar ein Glas saub'res Wasser,
das Brot, das Haus, ein Bett, das Kleid 

 

 

 

 

 

 

Herbst

 


Der goldene Wind, die farbige Pracht
Ein wehvolles Schau‘n, der leise Verdacht
Ein freundliches Licht, noch wärmende Kraft
Ein Ahnen dessen, was langsam erwacht

 

 

 

 

 

 


Spätherbst

 


Wenn Wälder steh'n in gelb und braun
Wenn endet unser Sommertraum
Wenn Nebel in der Frühe ziehen
Dann möchten wir ins Warme fliehen


Wenn Fröste durch die Nächte schleichen
Wenn Lebenskräfte sichtbar weichen
Wenn Regen auf die Erde schlägt
Ist's schön, wenn man noch lange schläft


Ein warmes Bad, ein schönes Lied
Was immer uns da ruft und zieht
Ein Licht am Abend still entzünden
Und hör'n, was uns Geschichten künden

 

 

 

 

Die Nacht

 

 

Wenn's Abend wird, der Tag sich neigt
und Dunkelheit herniedersteigt,
da überdenk' ich noch den Tag
fühl' manchen Dank, auch etwas Klag'

 

Sie breitet ihren Mantel aus
und Friede dringt ins ganze Haus
Auch ich komm langsam nun zur Ruh
Der Wind singt leis sein Lied dazu

 

 

 

 

Buchtipp

 

 

 

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© Jürgen Wagner