Frieden
Frieden zu erreichen, Frieden zu halten, Frieden zu leben - das gehört zu den größten Herausforderungen des Lebens. Das gilt für das äußere Leben genauso wie für das innere.
Stürmische Zeiten und bedrohliche Entwicklungen wird es immer geben. Wir können darin untergehen; wir können sie auch versuchen zu bewältigen und zu meistern. Wir können sie als eine Schule begreifen, Ruhe zu bewahren, Klarheit zu gewinnen. Vielleicht kann man irgendwo Verantwortung übernehmen und etwas tun. Vielleicht gilt es auch nur still zu warten, bis die Unwetter verziehen.
Das schwindlige Boot
auf des Meeres Wogen
beneidet den Schlummer der Muschel
Wenn auch die Wellen oben sich türmen -
in der Tiefe ist Stille und Frieden
Innerer Frieden
Fast jeder weiß, wo er gern wäre,
wie's anders könnte besser sein
Kaum einer zieht daraus die Lehre,
stimmt hier mit sich mal überein
Ein jeder schaut und möchte haben,
was ihm und seinem Vorteil dient
Kaum einer mag es einmal wagen,
zu tun, was allen nützt und ziemt
Ein jeder sieht die Welt im Argen
will's besser, schöner, wie ihr wisst
Kaum einer will sie nicht beharken
und lässt sie so, wie sie grad' ist
Wir alle finden viele Worte
für das, wie's besser sollte sein
Kaum einer geht an diese Orte
und kehrt dort aus und kehrt dort ein
Optimist und Pessimist
Zwei Frösche sahen einen Eimer
- ängstlich war von ihnen keiner
Der erste sprang direkt hinein
Der and're sogleich hinterdrein
Mit frischer Milch war er gefüllt,
so ward ihr Hunger bald gestillt
Sie schwammen viele schöne Runden
und tranken, tranken. Fast versunken,
wollt' ersterer wieder heraus
Doch packte ihn alsbald der Graus
Der Eimerrand war spiegelglatt
Er wurd' verzagt, sein Geist wurd' matt
Was hat das noch für einen Sinn!?
Er sprach's - und sank - und war dahin
Der zweite ruderte entschlossen
und strampelte ganz unverdrossen
Es war schon Nacht, er gab nicht auf
Fast gab er selber nichts mehr drauf
Frühmorgens doch sah er sein Werk -
und fand sich auf 'nem Butterberg
Schlaflied
Die Welt, sie geht jetzt schlafen
Nun schlaf, mein Kind, auch du
Das Schifflein liegt im Hafen
Und schaukelt sich zur Ruh
Die Sonne ist versunken
Der Mond steigt leis hinauf
Die Stern' am Himmel funkeln
Und haben ihren Lauf
Die Erde ist so stille
Der Himmel ach so weit
Es zirpt die kleine Grille
Ein Lied zur Traumeszeit